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Was braucht es, damit Kinder Resilienz entwickeln?

Der zweite Tag der Sommerakademie wurde eröffnet von einem Referat der Psychologin Dr. Tina Malti, die den Teilnehmenden die Befunde aus dem Schweizerischen Kinder- und Jugendsurvey COCON vorstellte. 

 


Malti und ihr Team beschäftigen sich in der Studie mit der Frage, welche Faktoren die Resilienz von Kindern begünstigen. Resilienz, also die Fähigkeit schwierige Situationen erfolgreich zu meistern, ist dabei kein statisches Konzept, sondern verändert sich ständig, je nachdem, welche Erfahrungen wir machen. Die Resilienz eines Kindes wird also immer wieder auf die Probe gestellt wobei es laut Malti sensible Phasen gibt wie zum Beispiel die Einschulung oder natürlich auch die Pubertät. In ihrem Referat erwähnte Malti vor allem zwei sogenannte Schutzfaktoren, welche den Entwicklungsverlauf und damit auch die Resilienz eines Kindes positiv beeinflussen. Einerseits sind dies die sozialen Kompetenzen, wie zum Beispiel das Selbstvertrauen, andererseits sind soziale Beziehungen wie zum Beispiel jene mit Geschwistern oder Gleichaltrigen enorm hilfreich, damit sich ein Kind gut entwickeln kann.

Um herauszufinden, wie es um die Resilienz von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz bestellt ist und um Voraussagen darüber machen zu können, wie Kinder zu selbstständigen und starken Erwachsenen werden, begann im Jahr 2006 die sogennannte COCON-Studie. COCON steht dabei für „Competence and Context“, wobei es sich um die allererste Längsschnittstudie über das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz handelt. Die thematischen Schwerpunkte der Studie bilden dabei die Lebensverhältnisse und die persönlichen Einstellungen und natürlich auch die Kompetenzentwicklung, welche ja zur Resilienz beiträgt.

Alle wichtigen Altersklassen vertreten
Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, befragt die Studie in jedem einzelnen Schritt jeweils über 1000 Kinder und Jugendliche, wobei Malti bei der Konzipierung grossen Wert darauf legte, die befragten Personen so zufällig wie möglich auszuwählen. Vorgegeben ist einzig das Alter: Ein erstes Drittel der Teilnehmenden war beim Studienbeginn 2006 sechs Jahre alt, ein weiteres Drittel war 15 Jahre alt und ein dritter Teil 21 Jahre alt. Die Studie wird voraussichtlich bis 2018 weitergehen, so dass es möglich wird, die Teilnehmenden bis in ihr Teenager- und Erwachsenenalter hinein zu befragen und so deren Entwicklung möglichst genau zu beobachten. Befragt wurden die Kinder und Jugendlichen nun in diesem ersten Teil der COCON-Studie unter anderem zu Themen wie Empathie oder moralischen Konfliktsituationen. Bei den 6-jährigen Kindern geschah die Befragung dabei oftmals über Spiele oder auch über Bildgeschichten, um möglichst authentische Antworten zu erhalten.

Drei Jahre nach Studienbeginn - das räumte Malti ein - sei es natürlich schwierig, bereits erste Rückschlüsse aus den erhobenen Daten zu ziehen. Etwas, was sich aber bereits jetzt aus den Befragungen ergeben habe, sei, dass Mädchen im Schnitt nicht empathischer seien als Knaben, sondern dass beide Geschlechter, sobald sie die Pubertät erreichten, etwa gleich empathisch seien. Zudem könne man anhand des moralischen Verhaltens eines 6-jährigen Kindes durchaus schon Prognosen für sein soziales Verhalten mit neun Jahren machen. Man darf also gespannt sein, welche Erkenntnisse Malti und ihr Team in einigen Jahren präsentieren können.

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