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In der Farbe getrennt - in der Sache vereint

Fussball - das Spiel mit einem Ball, 22 Spieler/innen, drei (oder auch mehr) Schiedsrichtern und tausenden von Fans im Stadion und Millionen von Zuschauern am TV. So erlebten wir es im letzten Monat an der EM 2016. Ausschreitungen zwischen den verschiedenen Fangruppierungen sind auch in der Schweiz keine Seltenheit. Werden die Vorkommnisse in den Medien grösser gemacht als sie sind? Machen repressive Massnahmen Sinn oder verschärfen sie die Lage noch mehr? Wie bewegen sich die Sozialarbeitenden in diesem Umfeld?

Unter der Leitung von Senad Gafuri, Dachverband Fanarbeit Schweiz und Thomas Weber, Fanarbeit St. Gallen folgten zahlreiche Männer und auch zwei Frauen in den Workshop mit dem Titel: „Der schmale Grat zwischen Wegschauen und Intervenieren – die Rolle der Sozialarbeitenden in einem hochkriminalisierten Umfeld“ in die erste Halbzeit. Thomas Weber, selbst Fanarbeiter knapp fünf Jahren, erläuterte in einem ersten Schritt ein paar wichtige Differenzierungen in der Fanarbeit. So wird unterschieden zwischen der Szenen internen Fanarbeit, der polizeilichen Fanarbeit, der klubbezogenen Fanarbeit sowie der sozioprofessionellen Fanarbeit, welche durch unabhängige Trägervereine in der Dialogförderung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Information tätig sind. Die Geschichte der Fanarbeit Schweiz geht auf das Jahr 2005 zurück mit aktuell sieben Mitgliedern (Basel, Luzern, Bern, FC Zürich, Grasshopers Club Zürich, Stad Biel) und entwickelt sich laut Senad Gafuri laufend weiter. Zahlreiche Unterlagen, die auch online abrufbar sind, zeugen von einer sehr professionellen Arbeitsweise der Fanarbeit Schweiz. Die Fankultur gehört laut Weber zu einer überregionalen, nationalen Kultur, welche sich unterschiedlich äussert. Man müsse sehr differenziert schauen wie die verschiedenen Fans in ihrer Zugehörigkeit eingeordnet und nicht alle in den gleichen Topf hineingeworfen werden. Nach der Einführung in diesen geschichtlichen und sachlichen Abriss folgte das gemeinsame Mittagessen an dem die Gespräche weitergeführt wurden.

In der zweiten Halbzeit am Nachmittag fand sich nur noch eine kleine Gruppe vor, was aber nicht an der Thematik lag, sondern viel mehr an der Qual der Wahl der vielseitigen und interessanten anderen Workshops der Sommerakademie. Die verbleibende Gruppe vertiefte die Thematik mittels Praxisbeispielen aus der Fanarbeit. Wie soll man sich verhalten, wenn man sieht das Fans Pyros ins Stadion schmuggeln wollen? Was machen, wenn der Extrazug dauernd durch das Ziehen der Notbremse an der Weiterfahrt gehindert wird? Für Diskussionsstoff war gesorgt und nicht immer war man gleicher Meinung. Letzten Endes war der Workshop ein Volltreffer für die Teilnehmer/innen des Workshops, da es eine optimale Plattform bot mit zwei fachkundigen Personen eigene Erfahrungen, offenen Fragen und Unklarheiten zu diskutieren und auszutauschen. Und auf diese Weise konnten sicherlich einige Punkt oder neue Erkenntnisse für die eigene Arbeit oder in Diskussionen zu dieser Thematik mitgenommen werden.

Mehr Infos zur Fanarbeit: www.fanarbeit.ch

Text: Elias Vogel
Fotos: Raphael Hünerfauth

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