Berner Grossrat: Stimmlokal für Jugendliche geöffnet
In der Mitbestimmung und Zukunftsgestaltung auf politischer Ebene wird jungen Menschen oft keine tiefere Urteilsfähigkeit beigemessen. Zu Unrecht, ist Christian Renfer, Co-Generalsekretär der SAJV überzeugt: «16- und 17-Jährige sind fähig, ihre Interessen und die Interessen anderer zu beurteilen.
Jugendliche müssen mit 16 Jahren oft weitreichende Entscheide fällen, etwa über ihre berufliche Zukunft oder ihre Ausbildung, und sie tragen juristisch Rechte und Pflichten. Die Mitsprache in politischen Belangen ab 16 Jahren ist daher eine logische Schlussfolgerung», so Renfer.
Tieferes Stimmrechtalter und verbesserte politische Bildung
Wer mitbestimmen kann, denkt in der Gesellschaft aktiv mit, wird mit den politischen Regeln vertraut, übernimmt Verantwortung, und fühlt sich dadurch ernst genommen. Die SAJV als Dachverband von rund 80 Jugendorganisationen verfolgt diesen Ansatz konsequent in ihren Projekten und setzt sich zudem seit Jahren für eine umfassende Jugendpartizipation ein. Die Senkung des aktiven
Stimmrechts ist ein Schritt in die richtige Richtung, reicht alleine allerdings nicht aus. «Neben dem Recht auf Partizipation braucht es gleichzeitig zwingend eine Verbesserung der politischen Bildung.
Wer aktiv und effektiv am politischen Alltag partizipieren will, muss diese Fähigkeit schliesslich auch erwerben», so Geo Taglioni, Leiter Förderbereich Partizipation National der SAJV. Die SAJV hofft jetzt auf weitere kantonale Initiativen, die den Schritt wagen und dem Kanton Bern folgen.
Für weitere Auskünfte:
Geo Taglioni, Projektleitung Partizipation National, SAJV: 079 255 34 74