Forschungsprojekt «Migration Design»
Im Zentrum des KTI-Forschungsprojekts «Migration Design» – Codes, Identitäten, Integrationen stehen die Beobachtung und Analyse medialer und ästhetischer Prozesse der Selbstrepräsentation und Kommunikation von Jugendlichen aus den Ländern und Regionen des ehemaligen Jugoslawiens. Das Projekt untersucht die Entwicklung einer eigenständigen Designpraxis als Ausdruckssprache im Kontext von Migration und transkultureller Identitätsbildung.
Projektziel
Das Projekt hat zum Ziel, die kommunikative Kompetenz der an den Integrationsprozessen beteiligten Institutionen zu erweitern. Es erarbeitet Grundlagen für den Umgang mit visuellen Aspekten von Migration und Identität, deren Bedeutungen als wichtig und problematisch für die Integration in die Berufs- und Bildungswelt und in den Alltag gelten – zum Beispiel in der Lehrstellenselektion und in der Sozialen Arbeit.
Veranstalter
Das Projekt wird durchgeführt von der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, in Kooperation mit dem Institut für Populäre Kulturen IPK der Universität Zürich. Gefördert wird es von der Förderagentur für Innovation KTI des Bundes und der Jacobs Foundation. Hauptpraxispartner ist Infoklick.ch. Laufzeit: November 2008 bis August 2010
Ausgangslage
Die Gesellschaft der Schweiz ist geprägt durch Effekte der Migration und Multikulturalität. Das Bild des «Fremden» und des «Ausländers» wird massgebend von Jugendlichen mitbestimmt. Visuelle Merkmale und Codierungen (Codes) spielen dabei eine bedeutende Rolle. Wenn sich Jugendliche inszenieren, dann immer auch vor dem Hintergrund ihrer Lebensweise im «Dazwischen» und im Sowohl-als-Auch der Kulturen und Lebensstile. Dabei geht es immer auch um die Realisierung von Bedeutungen durch Vorgänge von Gestaltung und Design – als Gestaltungsprozesse der Oberflächen, des Körpers, des Habitus und der Lebensstile. Gerade zahlreiche Jugendliche aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens stehen dabei in einem besonderen Spannungsfeld zwischen sozio-ökonomischen Voraussetzungen, Elternhaus und der in Peer-Groups entwickelten subkulturellen Ressourcen.
Bedeutung für die Praxis
Die Kommunikation scheinbarer kultureller Eigenheiten wird oft als problematisch gesehen – nicht nur in Alltagssituationen, sondern auch bezüglich der Integration in die Berufs- und Bildungswelt. Unverständnis und Irritation über (sub)kulturell mitbestimmte visuelle Phänomene und damit verbundene Zuschreibungen von Stereotypen sind oft ursächlich für gestörte Kommunikationsprozesse mit jugendlichen Ausländern und Secondos.
Projektwebsite
http://migration-design.zhdk.ch
Kontakt
Christian Ritter
Projektleitung «Migration Design»