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Anliegen auf den Tisch gebracht

10. November 2008

Gestern trafen sich in Solothurn 120 Jugendliche aus dem ganzen Kanton zum ersten Solothurner Jugendpolittag. Sie erarbeiteten Fragen, um sie in Gruppen und im Plenum mit Mitgliedern des Kantonsrats zu diskutieren.

«Demjenigen von euch, der nächstes Jahr in den Kantonsrat gewählt wird, werde ich persönlich gratulieren und noch etwas zum Anstossen vorbei bringen.» Für seine Begrüssungsrede zum ersten Jugendpolittag in Solothurn zeigte sich Regierungsrat Peter Gomm kreativ, wenn es darum geht, junge Leute für die Politik zu begeistern. 120 Jugendliche aus dem ganzen Kanton haben sich gestern in Solothurn getroffen, um zu politisieren. In zehn Gruppen, nach Herkunft der Jugendlichen aufgeteilt, erarbeiteten sie am Nachmittag Fragen, die sie anschliessend mit Mitgliedern des Kantonsrats diskutierten. Vorab konnten sie im Internet zwischen fünf Vorschlägen darüber abstimmen, welches das Oberthema des Tages sein soll. «Freiheiten und Freiräume» machte das Rennen. Der erste Jugendpolittag in Solothurn ist Teil einer vierjährigen Pilotphase. Ein sechsköpfiges OK um Marcus Casutt, den Leiter der Kantonalen Jugendförderung hat ihn auf die Beine gestellt.



Angeregte Diskussionen
Eine der zehn Diskussionsgruppen - Jugendliche aus dem Raum Solothurn - diskutierten im Vorraum des Kantonsratssaals mit sieben Kantonsräten. Anissa Koch brachte punkto Ausbildung eine Frage auf den Tisch: «Ich bin im Sommer mit der Lehre fertig. Ich will nicht stempeln gehen, aber was mache ich, wenn ich keine Anschlusslösung finde?» Für Heinz Müller (SVP) sieht das so aus: «Wenn Lehrabgänger keine Möglichkeit haben, in ihrem Beruf eine Stelle zu finden, dann gibt es in den entsprechenden Berufen wohl zu viele Lehrstellen.» Bei den handwerklichen Berufen habe man das umgekehrte Problem, man finde nicht genügend qualifizierte Leute. «Ich bin der Meinung, dass das Arbeitslosengeld, anstatt dass man es einfach voll auszahlt, in ein Förderprogramm gesteckt wird, damit Lehrabgänger wenigstens eine Übergangslösung haben», schlug Yves Derendinger (FdP) vor. Roland Heim (CVP) pflichtete dem bei, er sei sei sehr dafür, diese Idee zu prüfen. «Es ist ja nicht so, dass der Staat gar nichts macht», entgegnete Irene Froelicher (FdP), und verwies auf das RAV. Es
sei aber wichtig, dass die Betroffenen auch selber ihre Möglichkeiten ausloten.



Das zweite Thema wurde zur Grundsatzdiskussion. Die Maturanden in der Runde stören sich daran, dass ihnen die Rekrutenschule viel Zeit kostet, weil sie das Studium mit einem Jahr Verspätung beginnen können. Beat Käch (FdP) fand schliesslich, die Frage über Sinn und Unsinn des Militärs würde zu einer ellenlangen Diskussion führen. Klar sei der Zeitverlust für die Jugendlichen ärgerlich, aber es gebe ja durchaus die Möglichkeit, keinen Militärdienst zu leisten.



Die Problematik «Öffentlicher Verkehr» brachte die Diskussion wieder in die Region. Nach © GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH - www.genios.de 1 dem Ausgang fahren keine Busse und Züge mehr. Herbert Wüthrich (SVP) und Samuel Marti (SVP) verwiesen auf den Moonliner, gestanden aber auch ein, dass es nicht sein kann, dass man ein Generalabonnement besitzt, und dann trotzdem für den Nachtbus noch den vollen Preis bezahlen muss.



Zum Abschluss des Jugendtags trafen sich alle Gruppen und die Kantonsräte im Kantonsratssaal. Jede Gruppe stellte kurz vor, was sie ausdiskutiert hat. Das Thema Öffentlicher Verkehr hatte fast alle Gruppen beschäftigt, aber auch Treffpunkte für Jugendliche, die Hanfinitiative, Verpflegung an Schulen und Lehrlingslöhne wurden mit den Kantonsräten besprochen. Viele der Jugendlichen sagten zwar, die Diskussionen seien anregend gewesen, aber die Kantonsräte hätten oft letztendlich vor allem an die Eigeninitiative appelliert. Dennoch, etwas wurde aber sofort aufgenommen: Kantonsratspräsident Hanspeter Wüthrich versicherte in seiner Schlussrede, dass die Kanti Olten eine Mikrowelle für die Schüler bekommen soll, und dass das Preissystem bei Nachtbussen überdacht wird. Sein Dank war tosender Applaus.



«Eine sinnvolle Sache»
Marcus Casutt war am Ende des ersten Jugendpolittags zufrieden: «Die Diskussionen waren gut, es hat mich gefreut, dass viele Kantonsräte mitgemacht haben. Ich denke, es hat auch denjenigen Jugendlichen gefallen, die am Anfang nicht so begeistert waren, herzukommen.» Da pflichtet ihm der Solothurner Kantischüler Gian-Reto Lohrer bei: «Zuerst fand ich es nicht so toll. Aber dann wars gut, dass wir unsere Anliegen anbringen konnten. Der Jugendpolittag ist eine sinnvolle Sache.» Er habe vor, demnächst politisch aktiv zu werden, aber Peter Gomm wird ihm im Frühling kaum zum Wahlsieg gratulieren können: «Das wäre dann doch noch ein
bisschen früh», so Lohrer.



Eva Berger



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