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Mehr Macht für Jugendliche

11. November 2008

Jugendparlament Kantonsräte und Jugendliche diskutierten am ersten Jugendpolittag. 120 Jugendliche waren am ersten Solothurner Jugendpolittag Parlamentarier für einen Tag.

Gestern am frühen Abend war die Sitzordnung im altehrwürdigen Kantonsratssaal für einmal nicht allzu streng. Die SVP sass in den FdP-Reihen, die Linke auch, die Freisinnigen waren teilweise auf die Presseränge ausgewichen. Überall indes sassen: Jugendliche. 120 junge Leute haben sich hier eingefunden, nachdem sie einen Nachmittag lang untereinander und mit 40 Kantonsräten diskutiert hatten. Als sich der erste Solothurner Jugendpolittag dem Ende zuneigte, galt es, die Ergebnisse zu präsentieren. «Schön, hier für einmal jugendliche Gesichter zu sehen, statt alte Säcke.» Das sagte nicht etwa einer der Jugendlichen, sondern Rolf Späti, CVP-Kantonsrat und OKMitglied des Jugendpolittags.

 

Die Berührungsängste abbauen
«Kantonspolitiker sollen mit Jugendlichen aus der Region in Kontakt kommen», formulierte Marcus Casutt, Leiter der Kantonalen Jugendförderung, die den Jugendpolittag initiiert hat, zu Beginn des Nachmittags das Minimalziel. Die Jugendlichen sollen Berührungsängste abbauen, die Politiker lernen, dass Jugendliche durchaus engagiert und interessiert sind. «Und wenn daraus resultiert, dass sich die Politik für die Jugend engagiert und die Jugend sich für die Politik, dann ist das ganz im Sinn der Initianten.»

 

So setzten sich also die Jugendlichen, nach Amteien aufgeteilt in zehn Gruppen, zusammen mit Parlamentariern aus ihrer Region an einen Tisch. Mit welchen Erwartungen? «Ich will für einmal nicht nurüber die Zeitung etwas über die Politiker erfahren, sondern direkt. Schliesslich entscheiden sie doch recht viel in unserem Leben», sagte etwa Gian-Reto Lohrer aus Solothurn. Ob daraus etwas resultiert?«So wie ich die Politiker kenne, eher nicht.» Ob die Vorurteile zutreffen, konnte er dann am lebenden Objekt überprüfen.

 

«Freiheiten und Freiräume» lautete das Oberthema und das erlaubte viel Spielraum: Cannabis- Legalisierung, öffentlicher Verkehr, Lehrlingslöhne, Ausgangsmöglichkeiten, die Armee, ja selbst Raumplanung beschäftigen die Jungen. Im Sitzungszimmer neben dem Steinernen Saal einigte man sich darauf, mit den Parlamentariern über das Jugendkulturangebot und die Defizite im öffentlichen Verkehr zu diskutieren. Schnell entspann sich eine lebhafte Debatte, Jugendliche und Politiker ganz auf Augenhöhe.

 

Jugendzentrum auf Borregaard-Areal?
«Ich kann das Problem nicht ganz greifen», sagte Kantonsratspräsident Hans-Ruedi Wüthrich. Corinne Grütter, Kantischülerin und Kantonsratstochter, half ihm auf die Sprünge: «Es gibt nur wenige Ausgangsmöglichkeiten und jene, die es gibt, sind oft extrem voll.» Ein Jugendzentrum, so kristallisierte sich allmählich heraus, ist der Wunsch der Jugendlichen. Nur wo? SP-Kantonsrat Manfred Baumann wusste Rat: «Jugendzentren sind immer wieder auf leer stehenden alten Fabrikarealen entstanden. Leider existieren solche Industriebrachen nicht mehr.» Ob er sich da nicht täuscht? «Die Borregaard geht zu, dort könnte man etwas machen», liess Kantischülerin Nina Gerber verlauten, als die Politiker noch nicht im Raum sassen – nicht so recht wissend, ob sie damit eine unpassende Idee geäussert hat.

 

Nach der Diskussion zeigte sich Nina, die anfänglich eher skeptisch war, sehr angetan: «Die Kantonsräte waren interessiert und haben versucht, auf unsere Anliegen einzugehen. Schade, dass wir aufhören mussten, als sich Lösungsansätze abzuzeichnen begannen.» Positiv war der Eindruck auch auf der Gegenseite. «Die Schwarzmalerei in Bezug auf die Jugendlichen ist nicht angebracht», fand Manfred Baumann. Als vif, nachdenklich und engagiert habe er seine Gesprächspartner erlebt. Was aus der Begegnung resultieren könnte: «Eine Verständnisbasis.»

 

Ob auf dieser Verständnisbasis auch wirklich Konkretes gedeihen wird, war aus den Schlussvoten, die von den Jugendlichen präsentiert wurden, als wären sie gestandene Politiker, noch nicht ersichtlich. So oder so wird es im nächsten Jahr, dem zweiten der vierjährigen Pilotphase, einen neuen Anlauf geben. Auf dass sich die Politik für die Jungen engagiere und diese sich in der Politik.

 

© Solothurner Zeitung | Ausgabe vom 30.10.2008



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