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Märzausgabe 09 der Männerzeitung - Junge Männer

14. März 2009

Sie rotzen, sie motzen, sie rasen und sie mobben: Junge Männer machen Schlagzeilen. Grund genug für die Männerzeitung auf Spurensuche zu gehen: Wo sind die jungen Männer? Wer macht sich für sie stark?

Junge Männer sind im Clinch: Traditionell männliche Sozialisation fordert von Jungen und Männern eine einseitige Orientierung an äusseren Leistungsmassstäben unter gleichzeitiger Ausblendung emotionaler, sozialer und spiritueller Bedürfnisse.

 

Das Projekt „Speed“ hat zum Ziel, sowohl in den Schulen wie auch in der breiten Öffentlichkeit die Männermythen zu hinter-fragen, die hinter dem Rasen stehen sowie den Zusammenhang zwischen Rasen und herkömmlichen Männlichkeitsbildern aufzuzeigen und verständlich zu machen. Der Ansatz ist niederschwellig: Zum Beispiel mit dem Online-Psychotest http://www.speedtest09.ch will das Netzwerk ein erstes Mal zum Nachdenken über Männlichkeit, Risikoverhalten und Strassenverkehr anregen. Mit der Arbeit mit Jugendlichen an Schulen will das Netzwerk Schulische Bubenarbeit NWSB diesen Männermythen taugliche Gegenmodelle entgegensetzen und eine langfristige Reduktion der Akzeptanz von Rasen als Beweis von Männlichkeit erreichen.

 

Genauer Hinschauen tut Not: Barbara Ingenberg von der Opferberatungsstelle für gewaltbetroffene Jungen und Männer wendet sich gegen stereotype Denkmuster. Auf Die Frage, ob Gewalt typisch männlich ist, meint sie: „Die Vorstellung, dass Männer Täter sind und Frauen Opfer, entspricht nicht der Realität. Die Wirklichkeit ist viel differenzierter. Gewalt hat kein Geschlecht. Männer und Frauen haben unterschiedliche Schwellenwerte ab wann sie ein Verhalten als gewalttätig einstufen. Sie wenden teilweise andere Formen von Gewalt an. Die Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung von Gewalterfahrungen bei Männern und Frauen ist unterschiedlich. Beide Geschlechter können Opfer oder Täter sein.“

 

Die Zahlen zur Jugendgewalt sind nicht eindeutig. Sie zeigen weniger eine breite Zunahme der Gewalt, als eine Zunahme an Meldungen und Anzeigen. Die Gesellschaft reagiert sensibel auf jugendliche Regelverstösse. Der auf Bubenarbeit spezialisierte Pädagoge Ron Halbright, findet es gut, dass darüber gesprochen wird. „Die Gesellschaft sagt, dass sie Gewalt, Raserei und Exzesse nicht mehr haben will. Punkt für Punkt setzt sie zur Korrektur an einem überholten Männerbild an. Vor einigen Jahren haben Schulleiter und Behördenmitglieder noch mit den Achseln gezuckt, wenn es um Gewalt unter Jugendlichen ging.“ Der Kampf gegen Regelverstösse allein genügt jedoch nicht. Junge Männer brauchen Perspektiven und Vorbilder. Sie brauchen reelle Chancen auf eine Lehrstelle und einen Arbeitplatz. Und sie brauchen männliche Vorbilder: Väter, Lehrer, Fussballtrainer, ältere Kollegen. Keine Dauerhelden, aber lebensfreudige Menschen, die ihnen Mut machen

 

So kommt die Männerzeitung zum Fazit: Junge Menschen brauchen Menschen um sich herum, die ihnen zeigen können, wie das Leben geht. Real, alltäglich und unspektakulär. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen den Sinn für diejenigen Risiken schärfen, für die es sich lohnt, allen Mut zusammen zu nehmen: Das Risiko, sich selbst zu sein.

 

Die Männerzeitung

Die Schweizer Männerzeitung erscheint seit 2001 vier Mal jährlich in einer Auflage von 4000 Exemplaren. Jede Nummer beleuchtet ein Schwerpunktthema aus den Bereichen Arbeit, Familie, Gesundheit, Sexualität, aus Männersicht. Zielpublikum sind engagierte Männer, die sich kreativ mit ihrem Mannsein auseinandersetzen, interessierte Frauen sowie Männer und Frauen, die beruflich mit Männern zu tun haben. Das Jahresabonnement kostet 36 Franken. Ein Abonnement kann unter www.maennerzeitung.ch/abo oder per Telefon 071‘244‘8563 bestellt werden.

 

Die Zeitung will «Männerwirklichkeiten ungeschminkt abbilden» und so Männer zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Geschlechterrolle und ihrem Beitrag zum Gleichstellungsprozess ermutigen. Gleichstellung wird als Prozess betrachtet, der von Frauen und Männern gemeinsam getragen und vorwärts gebracht werden muss. Ziel ist die Chancengleichheit: Die Zeitung liefert auf Männerseite einen Beitrag, dass (mehr) Männer in diesen Prozess einsteigen und dabei den potenziellen Gewinn (von Lebensqualität, Gesundheit und Autonomie) stärker gewichten können als den potenziellen Verlust (von Status und Macht).

 

Das Projekt Männerzeitung hat sich in den acht Jahren seines Bestehens sehr erfreulich entwickelt. Die Zeitung ist im Bereich der professionellen und ehrenamtlichen Männer- und Väterarbeit breit abgestützt. Sie ist die zentrale Vernetzungs-, Veran-staltungs- und Informationsplattform der «zukunftsorientierten» Männer und Väter. Sie arbeitet eng mit „männer.ch“, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen zusammen.

 

Ein Archiv mit den bisher erschienen Ausgaben befindet sich auf: http://www.maennerzeitung.ch/zeitungen/aktuelle

 

Aus dem Inhalt:

 

„Klare Perspektiven statt Klischees“

Ron Halbright, Mitbegründer des Netzwerk Schulische Bubenarbeit, fordert klare Perspektiven und Vorbilder für junge Männer.

 

„Ist Rasen männlich?“:

Lu Decurtins (Projektleiter „Speed“) berichtet über die Präventionsarbeit gegen das Rasen.

 

„Gewalt hat kein Geschlecht“

Barbara Ingenberg berichtet über den Alltag in einer der wenigen Opferberatungsstellen für gewaltbetroffene Jungen und Männer.

 

„Bubenarbeit im Schulzimmer: Stören, Mobben, Raufen“

Hansjürg Sieber schildert wie er mit Schulklassen arbeitet, die aus dem Ruder gelaufen sind.

 

Die Titelseite zeigt drei junge Männer, die im Heft portraitiert sind:

 

«Wer nicht arbeitet, hat nichts im Sack»

C. M. Rodrigues Claudio Manuel Rodrigues kam im Alter von acht Jahren aus Angola in die Schweiz. Heute ist er Koch und arbeitet in einer Kinderkrippe.

 

Kontakt: Redaktionsleitung Ivo Knill, Mühlegasse 14, 3400 Burgdorf, Tel.: 034 422 50 08, ivo.knill(at)maennerzeitung.ch



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