Jugendverbände leisten Prävention gegen Jugendgewalt
Der vom Bundesrat vorgestellte Bericht zeichnet ein differenziertes Bild des Problems „Jugendgewalt“, indem er deren strukturellen und gesellschaftlichen Ursachen eingehend betrachtet und die Relevanz einer umfassenden Prävention betont. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Klärung des Begriffes „Jugendgewalt“, der in der medialen Debatte zu einem Schlagwort geworden ist, welches den Blick auf die tatsächlichen Gegebenheiten oftmals trübt.
Die SAJV bedauert aber, dass der Bericht die tragende Rolle, welche die Akteure der ausserschulischen Jugendarbeit im Allgemeinen und insbesondere die Jugendverbände bei der Prävention von Jugendgewalt spielen, nur sehr oberflächlich erfasst. Zwar wird der positive Einfluss der Mitgliedschaft in einer Jugendgruppe bezüglich eines möglichen kriminellen Verhaltens explizit festgehalten (S.54): "Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Jugendlichen, die konstruktiven soziale Aktivitäten nachgeht, scheint […] als Schutzfaktor vor Delinquenz zu wirken.“ Die Bedeutung der Jugendverbände als wichtige Akteure der Gewaltprävention wird aber in der Folge kaum vertieft. Dabei tragen die Jugendverbände in ihrer täglichen Arbeit mit Jugendlichen unter anderem entscheidend zur Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz junger Menschen sowie zu deren Anpassungs-, Team- und Konfliktfähigkeit bei – Faktoren, die gemäss Bunderatsbericht das Gewaltpotential Jugendlicher deutlich vermindern.