Jugend soll sich stärker in die Politik einbringen können
Die Studie «Scoop-it 2.0» kommt zu einigen interessanten und wichtigen Erkenntnissen. So wurde herausgefunden, dass nationale und internationale Politik die Jugendlichen am meisten interessiert. Sie diskutieren auch ausgiebig darüber. Aber: Die politischen Diskussionen finden vor allem auf WhatsApp, in den sozialen Medien und in der Familie statt.Über diese neuen Studienergebnisse informierte kürzlich der Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ). Zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur (HTW) hat er die die Studie "Scoop-it 2.0" herausgegeben.
Die Untersuchung zeigt weiter, dass sich Jugendliche gerne stärker in die Politik einbringen würden. Die Beteiligung erweise sich jedoch oft als schwierig. Denn die Erwachsenen politisieren oft an der Jugend vorbei, heisst es in der Medienmitteilung des DSJ. Doch das soll sich bald ändern. Zurzeit wird eine Plattform entwickelt, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen soll, sich in die Politik einzubgringen.
Kein Interesse? Von wegen!
Immer wieder werde der jungen Generation vorgeworfen, sich nicht für Politik zu interessieren, sich nicht aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen und der Urne fernzubleiben, erklärt der DSJ den Anstoss für die Untersuchung. Mit der Studie wollte der Verband herausfinden, ob Jugendliche tatsächlich so desinteressiert und einer politischen Partizipation abgeneigt sind.
Im Zentrum der Studie stand das Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen sowie ihre Interessen und ihre Bedürfnisse bei der politischen Partizipation. "Jugendliche sind laut der Studie nicht nur an politischen Themen interessiert, sondern diskutieren auch darüber, engagieren sich politisch und möchten selber aktiv etwas in ihrem Lebensumfeld verändern", informiert der DSJ.
Viele Erwachsene – gerade auch Politikerinnen und Politiker und Behörden – politisieren aber mit den gewählten Diskussions- und Informationskanälen an den Jugendlichen vorbei. Der DSJ erklärt: "Sie schenken den bevorzugten Medien der Digital-Native-Generation und ihren politischen Partizipationsbedürfnissen zu wenig Beachtung."
Ideen und Anliegen einbringen
Hier sei ein grosses ungenutztes Potential vorhanden. "Kinder und Jugendliche benötigen für sie geeignete Beteiligungsformen, um bei politischen und gesellschaftlichen Planungs- und Entscheidungsprozessen mitwirken zu können", ao der DSJ. Er will Abhilfe schaffen: Eine neue Online-Plattform soll die Beteilgung möglich machen.
Diese werde auf der Grundlage der Studie in Zusammenarbeit mit dem DSJ entwickelt und im März 2015 online gehen. "Jugendliche sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, eigene politische Ideen und Anliegen einzubringen", erhofft sich der DSJ.