Das Engelbergertal präsentiert sich von seiner besten Seite. Die Regenwolken sind rechtzeitig verzogen und so können wir unter freiem Himmel beste Grilladen und Salatkreationen geniessen, umgeben von einem imposanten Bergpanorama. Im Januar 2014 wird es auf dem Hof einen Generationenwechsel geben. Marta und Franz Scheuber übergeben den Hof an ihren Sohn Kaspar, der den Hof zusammen mit seiner Frau Helena und ihrem gemeinsamen Kind übernehmen wird. Kaspar beantwortet auch gleich selbst die Fragen über  seine künftige Liegenschaft.

Was für einen Betrieb führt ihr?

Wir führen einen klassischen Milchwirtschaftsbetrieb mit Kalberaufzucht. Unsere Milch liefern wir in die Schaukäserei in Engelberg, wo sie zu Käse oder anderen Milchprodukten verarbeitet wird.

Wie du gesagt hast, ist das Vieh zurzeit auf der Alp deshalb sind die Stallungen leer. Wie viel Vieh habt ihr insgesamt?

Wir haben 20 Kühe und 25 Jungvieh sprich Rinder. Wir sind zurzeit an der Planung eines Umbaus des Hofes auf eine Ammenviehhaltung. Dies heisst, dass die Mutterkühe zusammen mit ihren Kälbern einen direkten Auslauf haben

Auf welche Fläche erstreckt sich eure Liegenschaft?

Zur Liegenschaft  gehören 22 Hektaren Land, 8 Hektaren Wald und 33 Hektaren Alpwirtschaft. Die Alpwirtschaft befindet sich unterhalb des Berges Hahnen beim sogenannten „Zieblen“. Mein Vater ist den Sommer hindurch mit dem Vieh auf der Alp und ich schaue hier unten zum Rechten.

An eurer Scheune sind viele Auszeichnungen angebracht. Was für eine Bedeutung haben diese für den Hof?

Mit unserem Braunvieh nehmen wir seit Jahren an nationalen, regionalen und lokalen Viehschauen teil. Dabei erhielten wir immer wieder in verschiedenen Kategorien Auszeichnungen für einzelne Tiere aus unserem Stall. An der Viehschau in Engelberg präsentieren wir jeweils alle unsere Kühe.

Was war eine der letzten Auszeichnung, die ihr erhalten habt?

Im letzten Jahr konnte ich mit einem zwei jährigen Rind den 5. Rang an den Schweizermeisterschaften holen, dies war sehr schön.

In gewissen Regionen sind die Alpauf- und Abzüge wieder im Aufkommen. Wie pflegt ihr diesen Brauch in Engelberg?

In Engelberg pflegen wir dieses Brauchtum über Generationen hinweg. Wir schmücken bei den Auf- und Abzügen auch unser Vieh und laufen mit ihm durch das Dorf in Engelberg.

Kann man als Jungbauer mit so einem Hof heute noch ohne Nebeneinkommen über die Runde kommen?

Grundsätzlich könnte ich vom Einkommen dieses Hofes mit meiner Familie auskommen. Nach der Übernahme per 1. Januar 2014 wird mein Vater aber weiterhin als Angestellter auf meinem Hof arbeiten. Dies bin ich zurzeit bei ihm. Aus diesem Grund werde ich weiterhin zu 50% für die Firma Swissgenetics als Besamer im Kanton Obwalden und Nidwalden auf den verschiedenen Bauernhöfen unterwegs sein. Meine Frau Helena wird während den Wintermonaten auch teilweise als Skilehrerin in Engelberg arbeiten.

Ihr wirkt als sehr eingespieltes und gut koordiniertes Team.

Wir haben pro Jahr rund 20 verschiedene Anlässe auf unserem Hof. Ein Höhepunkt ist dabei sicherlich jeweils der 1. Augustbrunch an dem wir jeweils rund 350 Gäste auf unserem Hof zu bewirten haben. So sind wir langsam sehr gut eingespielt und jeder weiss was es zu tun gibt.

Infoklick.ch bedankt sich bei der Familie Scheuber recht herzlich für die ausgezeichnete Gastfreundschaft und wünscht der Familie alles Gute und bis im nächsten Jahr.