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Die Akademie ist eröffnet

Die Sommerakademie 2013 von Infoklick.ch hat begonnen. Nach den Begrüssungen prägte der Berner Professor Dr. Beda Stadler den Tag. Der engagierte Kämpfer gegen jeglichen Aberglauben und was er dafür hält, hinterfragte gesellschaftliche Credos und erinnerte an die menschliche Abstammung vom Affen. Statt Bananen gab’s beim anschliessenden Apéro riche allerdings Lachs-Wraps.

"Der Affe drückt durch!"

Rund 150 Tagungsteilnehmer versammeln sich im Kursaal Engelberg zwischen Spiegeln, rotem Vorhang und Profil-Porträts. Es geht familiär zu und her beim Mineralwassertrinken und vielen „Eh Tschau!“ und „Jo Salü!“. Markus Gander und Gian-Andri Casutt eröffnen die sechste Sommerakademie von Infoklick.ch mit kurzen und warmen Worten. Unter dem Motto „Grenzgänger“ soll guten und schlechten Grenzen und Grenzüberschreitungen nachgespürt werden. Vor allem Dienstag und Mittwoch versprechen spannend zu werden. Sei es „Rausch als Risiko“ oder  „Macht, was ihr wollt, aber macht!“ – Experten und Zeit stehen zu Verfügung. Der Dienstag früh gehört Dr. Frank Urbaniok, Chefarzt am Amt für Justizvollzug Kanton Zürich mit „Risikobeurteilungen zur Verhinderung von Straftaten“.


Es gibt auch säkularen Aberglauben

Prof. Dr. Beda Stadler ist Immunologe am Inselspital der Universität Bern. Was er in seinem Vortrag betreibt, sprengt aber den Raum um sein Fachgebiet bei Weitem. Er spricht vom Menschen, seinem Affenhirn und der Rationalität, die ihn von seinen Mitaffen unterscheidet. Dem Zuhörer soll es durchaus unwohl werden. Denn auf Stadlers Streifzug durch Klimawandel, Biogemüse, Gentechnologie und Homöopathie wankt so manche Säule des Glaubens. Das will er auch, denn Stadler erklärt dem Glauben den Kampf. Etwas einfach als wahr anzusehen, ohne rationale Begründung und ohne Wissen, dass es womöglich falsch ist - das darf es laut Stadler nicht geben.

Im gleichen Atemzug erklärt der streitbare Stadler auch, wie es zu den vielen Formen von säkulärem Aberglauben kommt. Vor der Pubertät denke ein Kind nicht rational, sondern in übernommenen Mustern. Was das angehe, gäbe es keinen Unterschied ihnen und anderen Primaten. Erst mit zwölf Lebensjahren beginne der Wandel. All diese fest eingeprägten Muster abzulegen, und nicht nur durch Rationalität zu ergänzen, sei schwierig.

„Emissionspapiere sind noch schlimmer als Ablasshandel“

Dass die Wissenschaft aber der Wissenschaft dienen muss, und nicht Instrument von Politik, Wirtschaft oder Religion sein darf, ist Beda Stadlers zentrales Anliegen. Die Wissenschaft dürfe sich aber auch nicht beeinflussen oder einnehmen lassen. Dass dem im Moment nicht so sei, erklärt er am Beispiel der Schweine- und Vogelgrippe. Wären die Viren tatsächlich so fatal gewesen, hätten die Todesfälle bereits am vierten Tag explodieren müssen. Er sei damals für seine Aussagen zumindest belächelt worden, auch von Kollegen. Der Punkt sei: Der Warner trägt kaum Verantwortung, der Entwarner aber die ganze.

So geht es dem Zuhörer während des ganzen Vortrags: Es macht so vieles Sinn auf der rationalen Ebene – gleichzeitig aber sträubt sich etwas dagegen. Eines ist jedoch klar: Stadler polarisiert gerne und sieht sich auch in dieser Rolle. Zum Auftakt der Sommerakademie 2013 mit dem Titel „Grenzgänger“ passt Stadler auf jeden Fall und bescherte den Teilnehmenden eine gute Diskussion beim anschliessenden Apéro riche.

 

Die Powerpoint-Präsentation zum Download (als PDF)

 

 

Engelberg sei Dank

Bei der Eröffnung der Sommerakademie dankte Infoklich.ch-Geschäftsleiter Markus Gander den Unterstützern des Anlasses. Der wunderbare Rahmen sei nur möglich dank grossem Support, besonders von der Gemeinde Engelberg und ihrem Einwohnergemeinderat Alex Höchli. „Ich kann mir kaum einen unkomplizierteren Gastgeber vorstellen“, sagt Gander in seiner Eröffnungsrede. „Da wir dieses Jahr keinen Ort für die Vorbereitungen in Engelberg zur Verfügung hatten, ist die Gemeinde eingesprungen - mit einem Raum, der nur drei Mal im Jahr genutzt wird: dem Wahllokal.“

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