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Die Jugend wurde schon immer beobachtet

Gespannt warten im Kursaal alle auf das Referat „Wahrnehmung, Problematisierung und Erforschung von der Jugend in der Schweiz- eine historische Perspektive“. Rahel Bühler ist eine der wenigen Fachpersonen, die in diesem Bereich am Forschen sind. Dies tut sie an der Forschungsstelle für Sozial-und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich.


Laut Bühler waren sich die Forscher zu Beginn des 19. Jahrhunderts einig, dass die Übergangszeit vom Kindsalter in das Erwachsenenalter als sehr gefährlich einzustufen sei. Diese Zeit wurde auch vom Bild geprägt, dass die Kinder und Jugendliche gleich zu denken haben wie ihre Väter. Man setzte sich aber noch nicht mit den Themen auseinander, welche die Jugend beschäftigte. Nach dem zweiten Weltkrieg veränderte sich dies immer mehr. In der Schweiz nahm die Kaufkraft zu und man leistete sich Konsumgüter wie Kühlschränke, Radios oder Fernseher.

 

Von diesem wirtschaftlichen Aufschwung profitierte auch die Jugend, welche auch immer mehr von der Wirtschaft als Zielgruppe umworben wurde. In dieser Zeit entstanden auch immer mehr Subkulturen, welche sich mit ihrem Aussehen und ihrer Sprache klar von den Erwachsenen abgrenzten. Die Öffentlichkeit beklagte sich über die Entfremdung der Jugend, welche keine kollektive Einheit  mehr sei. Es folgten turbulente und ereignisreiche Jahre wie zum Beispiels mit der Globusrevolte 1968 in Zürich. Im Jahr 1973 wurde der Jugendstudie-Bericht vorgestellt, welche eine Diagnose und Lösungsvorschläge aufzeigte. Darin wurde beispielsweisen einen delegierten für die Jugendthematik auf Bundesebene gefordert. Erstmals in der Geschichte der Schweiz flossen vom Bund Gelder in die Jugendpolitik und eine Aufteilung an die Kantone und Gemeinden.

Was anfänglich für die Gesellschaft als grosse Irritation wahrgenommen wurde erwies sich schlussendlich als Chance der Jugend. Sie wurde fortan als solches wahrgenommen und bis auf die Bundesebene gestärkt durch Verbände wie die SAJV. Bis heute ist es geblieben, dass die Jugend scharf beobachtet durch die Medien Littering, Alkohol, Jugendgewalt allgegenwärtig ist, was aber aus historischer Sicht nichts Neues ist. Rahel Bühler ist es gelungen, einen historischen Abriss in dieser Thematik aufzuzeigen, die heute von gleicher Brisanz ist.

 

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