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"Dini Mueter, du Opfer!" - Wertedialog mittels Rap

Die deutschen Rapper Bushido und Megaloh sind wohl den meisten von uns ein Begriff, dafür muss man nicht zwangsläufig etwas mit Hip-Hop am Hut haben. Immer wieder sorgen Rap-Texte in welchen Sexismus und Homophobie, Drogen, Gewalt und Waffen ein fester Bestandteil sind für Furore in den Medien.
Text: Elias Vogel, Fotos: Daniel Barnbeck

Durch die Online-Medien kommen die Jugendlichen sehr einfach und schnell in Kontakt mit diesen Raps. Dies macht auch nicht Halt vor den Jugendtreffs. Gerade dort sind Wertekonflikte vorprogrammiert. Dann sind mitunter die Fachpersonen der sozialen Arbeit gefordert, adäquat zu intervenieren. Durch konstruktive Konfrontation können sie Jugendliche sensibilisieren. Doch darf die persönliche Wertehaltung dabei eine Rolle spielen, und wenn ja: Inwiefern? Workshopleiter Oliver Renggli vom Büro lautschrift fragt ausserdem, ob die Textinhalte von Musiklegenden wie beispielsweise Jimi Hendrix oder die Aprés-Ski Musik in den Bergen nicht ebenso in Frage zu stellen wären.

Nach dem Abspielen zweier Rap-Texte von Bushido und Megaloh wurden beim Austausch unter den Workshop-TeilnehmerInnen die unterschiedliche Handhabung in der Praxis deutlich. So gibt es teilweise eine persönliche Grenze des Ertragbaren. Andere sind gegen Verbote oder erlauben nur englische und deutsche Texte. Aber suchen Jugendliche in der Rapkultur nicht gerade eine Auseinandersetzung, und können sich dadurch auch abgrenzen? Gerade dies ist heute wie früher ein wichtiger Bestandteil der Teenagerzeit. Der Schaden für die Jugendlichen, wenn sie sich solche Musik anhören, ist dabei zu relativieren.

Im Austausch der TeilnehmerInnen tritt die Wichtigkeit hervor, die Texte nicht unkommentiert stehen zu lassen. Eine konstruktive Konfrontation mit den Textinhalten und eine tatsächliche Auseinandersetzung mittels Rap-Workshops ist der bessere Weg, als Verbote auszusprechen oder diesen Musikgeschmack zu verwerfen. Und man darf auch im Hip-Hop keine generelle Wertung vornehmen, denn wie in jedem anderen Musikgenre gibt es verschiedene Strömungen. Hip-Hop mit Aussagekraft und Tiefgang macht zum Beispiel Goran Vulovic alias Milchmaa, der schon zwei Mal zu Gast an der Sommerakademie war.

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