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2. Normen, Werte und Traditionen beim Essen und Trinken


"Essen umfasst mehr als die menschliche Reaktion auf ein physisches Bedürfnis. Essen besitzt physische, psychische und soziale Qualitäten."

 

Essverhalten und Geschmacksvorlieben sind sehr individuell und werden durch die persönliche Essbiographie, den kulturellen Hintergrund, das Alter und das Geschlecht geprägt. Bei uns ist es beispielsweise normal, am Tisch und mit Besteck zu essen. In anderen Ländern wird auf dem Boden sitzend und mit den Händen gegessen.

Das Essverhalten ist auch stark emotional gesteuert: Empfindungen und Gefühle in Zusammenhang mit Essen und Trinken sind zum Beispiel Hunger, Durst, Appetit, Sattheit, Vorfreude, Genuss, Ekel und Widerwillen. Auf welche Speisen Kinder und Jugendliche sich freuen, vor welchen sie sich ekeln, welche sie geniessen, hängt von individuell erlebten Empfindungen und Erfahrungen ab, die zudem in einen kulturellen und sozialen Kontext eingebettet sind. Zusätzliche spielen Werte, Normen, Lehrmeinungen oder gar Ideologien bezüglich „kind- und jugendgerechtem“, „gesundem“ Essen und dem „richtigen“ Essverhalten eine grosse Rolle. Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche können durch alle diese Einflüsse leicht unter Druck geraten oder selbst Druck ausüben. Der idealtypische, erwünschte Ablauf bleibt in der Realität häufig eine Wunschvorstellung.

Bei dem Pilotprojekt „Gemeinsam Essen“ der Fachstelle PEP (Prävention und Gesundheitsförderung – Essen und Essverhalten – Praxisnah) werden die Beziehungen beim Essen und deren Beeinflussung durch persönliche Haltungen und gesellschaftliche Werte, sowie emotionale und soziale Bedürfnisse beleuchtet. Das Projekt möchte familienergänzende Institutionen dabei unterstützen, eine gemeinschafts- und selbstwertstärkende Esskultur zu entwickeln und/oder zu vertiefen. Auf der Basis einer Bedürfnisabklärung an Berner Tagesschulen, einer Literaturanalyse sowie von Interviews mit Tagesschulleitungen, wurde ein praxisorientiertes Handbuch mit einer Auswahl an Erfahrungen und Erkenntnissen für eine gemeinschaftsstärkende Ess- und Tischkultur in schulergänzenden Institutionen erarbeitet.

Ess- und Tischkultur ist vielerorts ein alltägliches Thema und lässt sich sehr gut auf andere Settings wie z.B. in Kinder- und Jugendverbände übertragen. Der Workshop soll in Zusammenarbeit mit Voilà, dem Programm zur Gesundheitsförderung und Suchtprävention in Kinder- und Jugendverbänden, durchgeführt werden.

Mit dem Workshop soll am Beispiel des Projektes „Gemeinsam essen“ ein Einblick in die Thematik und das gemeinsame Mittagessen an Tagesschulen gegeben werden. Anschliessend werden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, ihre eigene Essbiographie und das eigene Verhalten, Gewohnheiten, Normen und Werte zu reflektieren und im Rahmen ihres Berufsalltags mit Kindern und Jugendlichen kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren. Sie erhalten ausserdem Beispiele und Anregungen wie sie das Thema in ihren Alltag integrieren können: Beispielsweise bietet das gemeinsame Essen und Trinken eine ideale Gelegenheit, Esskulturen und Essgewohnheiten anderer Länder zu entdecken.

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