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Wenn Jugendarbeit den Begriff Transparenz wörtlich nimmt

Er taucht aus dem Nichts in der Gemeinde auf. Für eine Woche wird er zum Erlebnis- und Treffpunkt für Kinder und Jugendliche. Dann verschwindet er wieder. Doch der Glaskubus der Jugendseelsorge Zürich hinterlässt einen bleibenden Eindruck – und zwar bei allen Generationen. Warum dies so ist, verrät Initiator Stefan Ritz in seinem Workshop an der Sommerakademie.

In einem zackigen Tempo aber doch hoch konzentriert ist das Grüppchen an der Arbeit. Grosse Glasplatten werden durch die Gegend getragen und mit wenigen, geübten Handgriffen zusammengesteckt. Die jungen Männer und Frauen im Film der Jugendseelsorge Zürich bauen sich gerade selber ein neues Jugendzentrum – und zwar ein ganz spezielles: In einem Glaskubus werden sie die nächsten sieben Tage zusammen mit Jugendarbeitenden der lokalen Pfarrei coole Workshops durchführen, Party machen oder auch einfach nur entspannen. An der Sommerakademie stellt der Initiator das Projekt „Glaskubus – Projektstelle Förderung von kirchlicher Jugendarbeit“ gleich selbst vor.

Ein edler Würfel geht auf Reisen
Stefan Ritz, Projektleiter "Förderung der kirchlichen Jugendarbeit" bei der Jugendseelsorge Zürich hat seine Idee von einem mobilen Jugendtreff im letzten Jahr Realität werden lassen. Zusammen mit jungen Messebauern hat er einen Treff designt, der sich nicht nur gut transportieren und aufbauen lässt, sondern der auch noch echt gut aussieht. Es ist ein Kubus - ein Würfel - aus Plexiglas. Knapp 700 Kilo schwer. Ein weisses Zeltdach hält den Regen ab. Moderne, schicke Möbel, Pflanzen und eine ausgeklügelte Beleuchtung sorgen für gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre. Der Kubus wurde im Sommer 2015 bereits in drei Pfarreigemeinden auf Herz und Nieren getestet. Und dies sehr erfolgreich, wie Ritz in seinem Workshop berichtet. „Der Kubus wirkt, er hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die Jugendlichen aber auch die Erwachsenen reden heute noch von ihrer Woche mit und in dem Würfel.“
Aufgebaut hat Ritz auf Ideen von Jugendlichen. Diese wünschten sich von der kirchlichen Jugendarbeit einen Raum, der ihnen gehört – einen edlen, schicken Raum, so ihre Vorstellung. „Die Räumlichkeiten in Kirchgemeinden werden oft für die verschiedensten Sachen genutzt – zudem seien sie nicht sehr ‚sexy‘ wie Jugendliche finden“, erklärt Ritz. Der Kubus trifft damit in vielerlei Hinsicht ins Schwarze: Er ist nicht nur edel. Er gehört auch voll und ganz den Jugendlichen. Wenn auch nur vorübergehend.

Die wahre kirchliche Jugendarbeit sichtbar machen
Pfarreien können den Kubus jeweils für eine Woche zu sich in die Gemeinde holen. Ritz und seine Projektkollegen unterstützen die lokale kirchliche Jugendarbeit oder das lokale Projektteam dann beim Aufbau des Kubus, bei der Ausarbeitung eines coolen Programms mit Workshops, Kursen, Parties und Treffzeiten sowie im Betrieb. Im ganzen Prozess werden aber auch Jugendliche integriert. „Durch den gemeinsamen Aufbau identifizieren sich alle schnell mit Angebot – es wird `ihr Würfel‘“, so Ritz.

Der Kubus soll aber nicht nur Kindern und Jugendlichen eine tolle Woche ermöglichen. Die Grundidee ist, die aktuelle, offene kirchliche Jugendarbeit transparent darzustellen. Wortwörtlich. Indem eine Woche lang in aller Öffentlichkeit – hinter Glasscheiben, die nichts verbergen - mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, soll aufgezeigt werden, was die Jugendarbeit alles bietet und macht. Denn, so Ritz: „Die kirchliche Jugendarbeit leistet viel! Das wissen Insider – aber nicht die breite Öffentlichkeit.“ Teilweise bekomme sie gar ein total falsches Bild zugesprochen. Der Glaskubus macht die „wahre“ Jugendarbeit sichtbar. Es geht aber nicht nur um das Bild der Öffentlichkeit. Pfarreien ohne Jugendarbeit können sich dank dem Kubus ein Bild machen, wie ein solches Angebot gestaltet werden könnte. Und testen, wie es ankommt.

Wer Interesse hat und mehr über das Projekt erfahren will: Unter www.glaskubus.ch finden sich alle wichtigen Informationen rund um den edlen, reisenden Würfel. Der Kubus wird jeweils im Sommer in drei Gemeinden aufgestellt. Pfarreien kostet diese Woche rund 4‘000 Franken. Das junge Angebot kann sich übrigens bereits über rege Nachfrage freuen: Ritz verrät, dass in Kürze ein zweiter Kubus gebaut wird.

Text: Anina Peter
Fotos: Raphael Hünerfauth

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