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Yes we can: Kinderpartizipation in Projekten der Jugendarbeit

Im Workshop "kindergerechte Information im Kontext von Partizipation" haben die Teilnehmenden von Zeno Steuri erfahren, wie Best Practice Projekte für gelungene Kinderpartizipation aussehen und was es dabei zu beachten gilt.

Zeno Steuri ist Projektleiter der Kinder- und Jugendförderung punkto. In seiner Arbeit ist er im Bemühen, verschiedenen Behörden das Thema der Partizipation von Kindern näherzubringen, oft mit Verständnislosigkeit konfrontiert.

 

Strukturelle Barrieren

 

Partizipation ist oft mit einem Mehraufwand für die Beteiligten verbunden. Wenn man versuche, Teilhabeprojekte auf den Schulbereich auszuweiten, renne man da oft nur auf verschlossene Türen ein. Steuri macht klar, dass es bei der Zusammenarbeit mit Schulbehörden wichtig ist, auf deren Struktur der Jahresplanung einzugehen. Vorschläge zur Kooperation sollten also nicht erst ein halbes Jahr im Voraus, sondern ein Jahr vor Projektstart besprochen werden.

 

Doch wie sehen Projekte aus, die die Partizipation für Kinder gezielt fördern? Und durch welche Schlüsselelemente zeichnen sie sich aus?

 

Best Practice

 

Zeno Steuri geht in einem Beispiel auf das Wohnprojekt im Quartier Rankacker Pratteln ein, bei dem er mitgewirkt hat: Dabei waren gezielt Kinder dazu aufgefordert, ihr Wohnumfeld mitzugestalten. Doch wie kommuniziert man als Organisationsteam den Wunsch, Kinder in den Gestaltungsprozess miteinzubeziehen? Nach einer Diskussion in 2er-Gruppen gehen die Workshopteilnehmenden ihre Resultate mit Steuri gemeinsam durch, wobei Folgendes festgehalten werden kann:

  • politische Player gilt es miteinzubeziehen
  • Kontext beachten: welche Anlässe gibt es zur Zeit der Kommunikation des Partizipationsprojekt? Dabei können einfach Synergien eingegangen werden und die Zielgruppe direkt abgeholt werden.
  • Schulen mit ins Boot holen: hier gilt es frühzeitig im Voraus zu informieren und für eine Zusammenarbeit anzufragen.

 

Steuri erklärt zudem, dass beim Rankacker Gestaltungsprojekt die Höhe der finanziellen Mittel bewusst nicht an die Kinder kommuniziert wurde. Allerdings mache es Sinn, die Kinder durch Vergleiche darauf aufmerksam zu machen, was alles im Rahmen des Möglichen liegen.

 

Weiter empfiehlt er vermehrt mit Modellen zu arbeiten, was sich auch in seinem Projekt bewährt hat. Durch die plastische Darstellung wird die Thematik greifbarer für die Kinder, Streui spricht vom "Puppenhauseffekt." Weiter sei es bei der Arbeit mit Kindern auch wichtig, ihnen ihr Recht zur Mitgestaltung klarzumachen, aber auch zu sagen, dass es schlussendlich die Erwachsenen seien, die die Entscheidung treffen.

 

"Wichtig ist, dass die Basis von der Gemeinde aus kommt"

 

Steuri betont, dass es wichtig ist die Gemeinde mit ins Boot zu holen. Es sei wichtig eine Gemeinde zur Unterstützung zu haben, die "die Fahne trägt". Dies sei der Schlüsselfaktor zum Erfolg. Weiter sei es ausschlaggebend auch die Unterstützung von Lehrkräften zu garantieren – dabei reiche hier schon eine ideelle Form der Unterstützung. Streui nennt hierbei das Schulhausprojekt der Gemeinde Breitenbach als Best Practice Modell. Beim Jugendprojektwettbewerb Solothurn 2016 hat das Projekt auch den ersten Platz gewonnen und wurde mit 2'000 CHF prämiert.

 

Weitere Informationen

  • Kinderkraftwerk: Die Plattform soll die Mitwirkung von Kindern gezielt fördern. Es werden Gemeinden beraten, wie sie Kinder in die Gestaltung einer kindgerechten Lebenswelt einbeziehen können.
  • Praxisleitfaden zur Kinderpartizipation im Schulhausbau: Die Learnings aus dem Kinderpartizipationsprojekt in Breitenbach
  • Lehrmittel Querblicke: von der ZHAW für die PH FHNW umgesetztes Projekt für Bildung mit nachhaltiger Entwicklung (siehe Anhang zum Service Learning Angebot).
  • UNICEF-Label kinderfreundliche Gemeinde: Das Qualitätslabel fördert die Kinderfreundlichkeit auf Gemeindeebene.

 

Text: Olivia Borer

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