Information | Förderung | Politik

>> AKTUELL>> SERVICE>> ÜBER UNS>> FÖRDERN HELFEN!

NETZWERKTREFFEN: RÜCKBLICK 2011

Das diesjährige Netzwerktreffen von JugendMitWirkung vom 29. Oktober 2011 in Luzern stand unter dem Motto"Jugend engagiert!". Hauptprogrammpunkte waren ein Inputreferat von Prof. Dr. habil. Theo Wehner der ETH Zürich sowie eine Podiumsdiskussion.

 

 

Am 29. Oktober 2011 fand in Luzern das Deutschschweizer Netzwerktreffen von JugendMitWirkung mit knapp 40 Akteurinnen und Akteuren aus dem Umfeld der Kinder- und Jugendförderung statt. Nach einem kurzen Grusswort durch Mario Stübi, ehemaliger Leiter der Regionalstelle Zentralschweiz bei infoklick.ch, wurde das Netzwerktreffen mit einem Referat von Prof. Dr. phil. habil. Theo Wehner von der ETH Zürich eingeleitet.


War früher alles besser?

Diese Frage stellte Theo Wehner mit dem Fokus auf das Engagement der Jugend zur Diskussion. Dafür richtete er in einem ersten Schritt den Blick auf den gesellschaftlichen Wertewandel, in einem weiteren Schritt definierte er die frei-gemeinnützige Tätigkeit und stellte sie der Erwerbsarbeit gegenüber. Abschliessend beleuchtete er die Jugend von heute und deren Engagement. Dabei zeigte Wehner auf, dass sich frei-gemeinnützige Arbeit vom alten Ehrenamt zum neuen Engagement gewandelt hat. Wer sich heute engagiere, orientiere sich stärker an seinen eigenen Bedürfnissen und  nähme seine eigenen Erfahrungen und seine eigene Betroffenheit als Grundlage. Neues Engagement sei das Streben nach Selbstverwirklichung und gestalte sich als eine Wechselseitigkeit von Geben und Nehmen – heutiges Engagement sei, so Wehner, Lebensphasenabhängig und zeitlich befristet.
Auch die Lebensentwürfe der Jugend hätten sich unter dem Wertewandel der Gesellschaft verändert. Der Übergang von der Jugend zum Erwachsensein zögere sich immer weiter hinaus. Die durchschnittlichen Jugendlichen von heute, führte Wehner aus, betonen die eigene Selbstentfaltung, sie priorisieren den eigenen Lebensgenuss und stehen tradierten Werten mit Skepsis gegenüber. Jugendliche befürworten Freiwilligkeit gemäss Wehner noch stärker als Erwachsene – damit sie sich engagierten, müsse aber das Angebot mit ihren Werten und Motiven übereinstimmen. Abschliessend ist festzuhalten, dass die Frage „War früher alles besser?“ nicht beantwortet werden kann, denn heute, so das Fazit des Referats, sei einfach alles anders. Oder:

„Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.“ (K. Valentin)

Jugendliche brauchen Raum

Anschliessend an das Referat fand die Podiumsdiskussion statt. Prof. Wehner, Josef Schuler, (Jugendarbeiter und Erwachsenenbildner aus Hitzkirch) und Julia Meier (Aufbau kantonales Jugendparlament Luzern) diskutierten unter anderem über soziale Netzwerke und ihre Gefahren und Chancen, die Gesellschaft im Wandel und das Engagement der heutigen Jugend. Moderiert wurde das Podium von Roman Unternährer, Leiter Moderation bei Radio Pilatus.
Unter dem Stichwort Facebook wurde die Sorge thematisiert, dass Jugendliche nur noch über das Internet mit Freunden in Kontakt treten und so keine realen Freundschaften mehr pflegen würden, was zu einer Vereinsamung führen könne. Hingegen sei Facebook aber ein praktisches Instrument um mit realen Freunden Treffen zu organisieren und auch über grössere Distanzen in Kontakt zu bleiben. Der Wandel der Gesellschaft wurde mit einigen beispielhaften, persönlichen Geschichten und Erlebnissen eindrücklich thematisiert. Quintessenz der Diskussion war schliesslich, dass Jugendliche, damit sie sich entwickeln können, Räume brauchen, welche sie frei gestalten und in welchen sie ihre eigenen Regeln definieren können. Entstehen solche Räume – so das Fazit –  gibt es auch Jugendliche, die sich freiwillig engagieren.

 

Ein Wunsch geht in Erfüllung

Nach der Pause wurde der Fokus auf die Praxis gerichtet. Doris Salz und Joël Reinhard aus Magden stellten ein Projekt vor, das aus einem JugendMitWirkungstag entstanden ist. Anhand von spannendem Bildmaterial zeigten sie auf, wie die Liegewiese der Badi Magden mit grossem Engagement der beteiligten Jugendlichen und Erwachsenen erweitert werden konnte. Ein weiteres Projekt ist der Bau eines Beachvolley-Feldes direkt neben der Badi, für das die Jugendlichen zur Zeit mit innovativen Ideen Geld suchen, damit bald auch dieses Vorhaben umgesetzt werden kann.

Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Umsetzung von Partizipation

Zum Abschluss des Netzwerktreffens wurden Erfolgsfaktoren zur Umsetzung von JugendMitWirkung diskutiert, vor allem die Frage, wie Jugendliche für die Zusammenarbeit erreicht werden können.
Aus Erfahrungen in Zusammenhang mit JugendMitWirkung der Teilnehmenden wurde klar, dass eine starke Verankerung von Partizipationsmodellen in der Gemeinde unumgänglich ist – denn erfolgreiche Gemeindebehörden haben ein gutes Netzwerk von Personen, wenn es um die Realisierung von Projekten geht. Des weiteren können Projekte dank der Verankerung unbürokratisch und schnell realisiert werden. Aus eigener Erfahrung wurde zudem die Beobachtung geäussert, dass durch JugendMitWirkung oftmals Jugendliche angesprochen werden, die sich bis anhin ausserhalb der Zielgruppe der offenen Jugendarbeit bewegt haben. Zusammenfassend kam aus der Diskussion heraus, dass durch die Partnerschaft mit infoklick.ch der Partizipationsthematik in der Germeinde mehr Gewicht verliehen werden kann.

Bei einem Apéro im Rahmen des anschliessenden Klickfests der Regionalstelle Zentralschweiz fand das diesjährige Netzwerktreffen einen gemütlichen Ausklang.

Infos für dich. Nicht nur zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit, sondern auch für Schule, Beruf und Projekte. Klick!

Unser Newsletter bietet jeden Monat News und aktuelle Infos zu Projekten und Partnern. Sofort abonnieren!

FEEDBACK

Sie haben sich über uns gefreut oder geärgert? Bitte teilen Sie uns das mit. Hier!