Idee

Längst nicht alle Kinder und Jugendliche haben die Gelegenheit, in einem Verein Sport zu treiben. Umso wichtiger ist es, niederschwellige Angebote zu schaffen, die einen unkomplizierten Zugang ermöglichen. Laureus Street Soccer gehört dazu.

In der Schweiz leben rund 400'000 ausländische Kinder und Jugendliche, die unterschiedlich in unserem System und den verschiedenen Teilbereichen integriert sind. Die Jugendarbeit als ausserschulischer und freizeitbezogener Bereich trägt einen wichtigen Teil zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergründen in der Schweiz bei.

Der Zugang zum Vereinsangebot ist für viele Kinder und Jugendliche erschwert. Finanzielle, zeitliche, manchmal disziplinarische oder das spielerische Niveau betreffende Gründe können für Jugendliche Hindernisse bergen, um in einem Fussballclub aktiv mitzuspielen. Hier setzt die Interkulturelle Strassenliga Laureus Street Soccer an mit einem unkomplizierten Angebot, das neben Spiel und Spass auch Mitgestalten ermöglicht.

Bei Laureus Street Soccer sind alle Kinder und Jugendlichen eingeladen, die gerne Fussball spielen. Dabei spielen das Geschlecht, die Herkunft und das spielerische Niveau keine Rolle. So kicken Jugendliche mit Migrationshintergrund und Schweizer*innen in einem Team. Eines haben nämlich alle gemeinsam: Die Freude am Fussball.

Auf und neben dem Spielfeld kommt es zu Interaktionen zwischen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen. In dieser Begegnung entstehen neue Freundschaften. Durch den Rahmen, den die Organisator*innen vorgeben, lernen die Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Schweizer Kultur näher kennen – und umgekehrt. Der Fairplay-Gedanke und die Partizipation vermitteln demokratische Werte: Im Miteinander liegt die Stärke, die Beteiligte zu gemeinsamen Lösungen befähigt.

Sport ist nicht nur Zeitvertreib, sondern hat einen positiven Effekt auf Körper und Seele. Beim Sport werden Glückshormone freigesetzt, weshalb sich die meisten Menschen nach dem Fussballspielen und Bewegung gut fühlen. Verspannungen, innerer Druck, Stress oder gar Aggression können durch das Auspowern in positive Energie umgewandelt werden. Dieses positive Gefühl wird durch das Gruppenerlebnis noch verstärkt. Sich als Teil eines grösseren Ganzen zu fühlen, stärkt die Selbstwirksamkeit.

Da Laureus Street Soccer über offene Strukturen verfügt, haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einzubringen. Sie lernen, für sich und ihr Team Verantwortung zu übernehmen. Teil eines Fussballteams zu sein, hat für Spieler*innen einen hohen Attraktivitätswert, da sie alle Höhen und Tiefen eines Matches mit Gleichaltrigen und Gleichgesinnten erleben. Beim Fussball spielt es keine Rolle, wer in der Schule gute oder weniger gute Noten schreibt – hier geht es darum, gemeinsam Ziele zu erreichen. Das relativiert auf spielerische Art die Wahrnehmung und öffnet den Blick und das Herz für das Gemeinsame.

Fairplay wird bei Laureus Street Soccer grossgeschrieben. Die Kinder und Jugendlichen spielen in einem interkulturellen Umfeld – das erweitert grundsätzlich den Horizont. Denn es finden unter Umständen auch Kontakte statt, die in der Schule oder im privaten Alltag ansonsten nicht möglich wären.

Die Spieler*innen lernen in diesem Setting, aufeinander Rücksicht zu nehmen, Respekt zu zeigen und sich bei Fehlern zu entschuldigen. Und auch Mitfreuen trotz einer Niederlage gehört dazu.

Der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles!“ zählt auch bei Laureus Street Soccer. Nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch Fairplay im Spiel steht im Vordergrund. Die Erfahrung zeigt: Was auf dem Fussballfeld gelernt und gelebt wird, erweitert auch die sozialen Kompetenzen im Alltag. Mental starke Kinder und Jugendliche schaffen es generell besser, grosszügig und offen miteinander umzugehen. 

Bei Laureus Street Soccer wird nicht nur Fussball gespielt. Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen und mitzubestimmen. Sie lernen, dass ihre Meinung zählt und gehört wird, was ihnen auch längerfristig das Gefühl gibt, Teil der Gesellschaft zu sein.

Laureus Street Soccer bietet den Spieler*innen die Möglichkeit, Erfahrungen in der Umsetzung eines Projekts zu sammeln und zeigt ihnen, dass sie fähig sind, etwas zu verändern und bewirken. Das stärkt die Selbstwirksamkeit. Allen, die sich interessieren, stehen zudem Möglichkeiten offen, sich weiterzuentwickeln. Z.B. in Coaching oder als Spielleiter*in oder Fairplay-Schiedsrichter*in. Bei Laureus Street Soccer können ehemalige Spieler*innen auch wenn sie älter sind, spezifische Rollen übernehmen.

Bei den Botschafter*innen der Laureus Stiftung Schweiz gibt es grosse Namen, die Fussballgeschichte geschrieben haben. Das Highlight am SwissCup sind Begegnungen. In der Vergangenheit besuchten Stars wie Lara Dickenmann, Alain Sutter, Stéphane Chapuisat oder Benjamin Huggel die Spiele. Unvergessen sind zudem die Treffen mit Nati-Legende Ottmar Hitzfeld.

Laureus Street Soccer ist ein Programm von infoklick.ch, Kinder- und Jugendförderung Schweiz. Es wird ermöglicht durch die Laureus Stiftung Schweiz.