DOPPELPASS

Doppelpass ist ein Dokumentarfilm sechs junger Migranten, die sich auf eine Fussballreise fernab ihrer Heimat begeben. In der Spannung von Sieg und Niederlage, von jugendlichem Draufgängertum und sportlicher Seriosität entdecken sie sich und die multikulturelle Gesellschaft neu. Ein Akt symbolischer Verbrüderung, der sich zum Drama entwickelt.
Fünf Türken, ein Iraner und kein Visum: Sechs Secondos aus der Schweiz reisen als selber organisiertes Team an ein internationales Strassenfussballturnier in München. Dort angekommen, machen sie eine neue Erfahrung: Sie sind nicht, wie in der Schweiz, „die anderen“, sondern alle sind „anders“. Die Brasilianer z.B., die ständig ihre Trikots gegen Wertutensilien tauschen wollen.
Auf die neuen Einblicke in fremde Kulturen reagieren die Jugendlichen teilweise hilflos und verabscheuend, teilweise beglückt und fasziniert. Sie spielen gegen Kosovo-Albaner, die sie „eigentlich nicht so gern haben“, schon bald aber ihre Freunde sind. Sie treten in den Trikots der Schweizer Nationalmannschaft an, am Abend tragen sie den türkischen Halbmond auf der Brust; im Herzen sind sie Doppelbürger.
Es kommt die Versuchung der grossen Stadt, des anderen Geschlechts, der Profilierungsmöglichkeiten. Ein Spannungsfeld zwischen sportlicher Professionalität und jugendlichem Grenzgängertum entsteht. Begleitet von Aussetzern und Euphorie, Streits, Exploits und Enttäuschungen tut sich im Team ein Graben auf, der bis zum Schluss nicht geschlossen werden kann. Das anfänglich höchst motivierte Team entwickelt sich zu einer im Stolz getroffenen Truppe, die nur noch eines will: nach Hause. Charmeure, Playboys und Proleten zusammen auf dem Weg zum Erfolg, der am Boden endet.
Der Film wird am 11. Juni 2008 auf SF 1 ausgestrahlt.
Projektwebsite