PEDIBUS PLUS

Pedibus plus bringt Kinder zu Fuss in die Schule und sorgt für gesundes Essen am Pausenkiosk und am Mittagstisch. So fördert das Projekt gleichzeitig die Bewegung und die Ernährung von Kindern. Zudem verringert es den Autoverkehr von Eltern, die ihre Kinder in die Schule bringen.
Viele Kinder in der Schweiz bewegen sich in ihrem Alltag zu wenig, die Anzahl der Kinder mit Übergewicht steigt stetig. Gesundes und regelmässiges Essen und Trinken sowie einfache Bewegung im Alltag sind für Kinder nicht mehr unbedingt selbstverständlich. Eltern sind häufig mit dem Überangebot an Essen und Trinken überfordert und die Bewegungsfreiheit der Kinder ist zum Teil stark eingeschränkt. Wie die publizierten Sudien und Grundlagen auf www.suissebalance.ch verdeutlichen, ist Bewegung und Ernährung im Hinblick auf ein gesundes Körpergewicht in unserer Gesellschaft ein zunehmend wichtiges und ernstzunehmendes Thema geworden. Verschiedene Studien aber auch Projekte zeigen auf, dass Interventionen zu Ernährung und Bewegung im Kindesalter in Bezug auf die Wirkung eine hohe Bedeutung zukommt.
Grundlagen
Das Projekt Pedibus plus verbindet die Idee des klassischen Pedibus mit einem gesunden Pausenkiosk und Mittagstisch.
Der Pedibus
Brauchen Kinder Begleitung auf ihrem Weg zur Schule oder in den Kindergarten? Normalerweise sollten sie zu Fuss dorthin gehen können. Doch vielleicht gibt es schwierige Kreuzungen, gefährliche Strassen, reger Verkehr und die Kinder können noch nicht alle Verkehrssituationen alleine bewältigen.
Der Schulbus auf Füssen oder auch Pedibus genannt, ist in den USA, Kanada und Grossbritannien weit verbreitet. Er wurde durch Eltern von Schulkindern im Lausanner Sous-Gare-Quartier 1998 in die Schweiz importiert, unter Mithilfe des Büros der städtischen Kinderbeauftragten. Inzwischen hat das Modell in der Westschweiz in etlichen Gemeinden Schule gemacht. Eltern und Kinder schätzen den neuartigen Begleitdienst gleichermassen.
Bewegungsförderung
Ein grosser Teil der Kinder hat zu wenig körperliche Bewegung. Der tägliche Schulweg zu Fuss verbessert ihre physische Verfassung, lehrt sie mit den Gefahren des Strassenverkehrs umzugehen und ermöglicht soziales Lernen. Nach und nach entwickeln die Kinder so Selbstvertrauen.
Wo der Schulweg zu gefährlich scheint, unternehmen Eltern bis zu vier Fahrten täglich, um ihr Kind – per Auto – in die Schule zu bringen. Was den Mangel an Sicherheit für Schülerinnen und Schüler, die zu Fuss oder auf dem Velo unterwegs sind, weiter verschärft. Der Autobus auf Füssen bietet eine ebenso sichere wie gesellige Alternative – und entlastet die Eltern.
Pausenkiosk und Mittagstisch
Kinder essen gerne und sind durchaus kleine Geniesser. Diesem Umstand wird oft nicht genug Rechnung getragen. Knappe Zeit und mangelndes Wissen, sowie manchmal auch Bequemlichkeit führen dazu, dass der Ernährungsplan von Kindern oft erschreckend einseitig ist. Am Pausenkiosk lernen die Kinder alles über gesunde und lustvolle Ernährung. So ist der Kiosk nicht nur ein Foodstand, sondern er wird zu einem Lernort.
Ziele und Zielgruppen
Das Ziel ist, dass die Kinder allein zur Schule gehen können. Der Schulweg ist ein wichtiges Lernfeld. Die Kinder sammeln Erfahrungen in Bezug auf ihre Altersgruppe und den öffentlichen Raum. Früher oder später werden die Kinder den Weg allein bewältigen. Der Pedibus kann die Kinder auf diese Unabhängigkeit vorbereiten. Er befriedigt zudem die unmittelbaren Bedürfnisse kleiner Kinder, und dank ihm erübrigt es sich, sie mit dem Auto zur Schule zu chauffieren. Damit Eltern ihre Kinder wieder sorgenfrei unbegleitet zur Schule schicken können, braucht es Umgestaltungen des Strassenraums, vor allem um die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs zu drosseln. Der Autobus auf Füssen kann auf diese Unabhängigkeit vorbereiten.
Kindergartenkinder und Unterstufenschülerinnen und -schüler von der ersten bis zur vierten Klasse sind in diesem Alter sehr gut zu motivieren. Verhalten und Gewohnheiten können noch vergleichsweise leicht verändert werden. Programme, die sowohl auf das Verhalten des einzelnen Kindes als auch auf gesundheitsfördernde Bedingungen im Setting Unterstufe hinwirken, haben bessere Erfolgschancen als reine Wissensvermittlung. Zudem können Kinder und Familien aus allen sozialen Schichten erreicht werden.
Projektwebsite