Bessere Prävention, mehr Transparenz – die Jugend stellt Forderungen
Die diesjährige Jugendsession zeichnete sich durch eine breite thematische Vielfalt, engagierte Diskussionen und ein grosses Publikumsinteresse aus. In der abschliessenden Plenarversammlung wurden unter anderem folgende Entscheide gefällt:
Jugendliche und Alkoholkonsum
Die Jugendlichen haben erkannt, dass viele Minderjährige zu einfach an alkoholische Getränke gelangen. Deshalb wurden zwei Petitionen und eine Projektidee verfasst, um die aktuelle Situation zu verbessern. Die Jungpolitikerinnen und -politiker fordern, dass bei Alkoholverkaufsstellen die Abgabe an Minderjährige strenger überwacht und sanktioniert wird. Es soll eine Liste eingeführt werden, in die alle Verkaufsstellen eingetragen werden, die gegen dieses Gesetz verstossen. Ausserdem soll verboten werden, dass kaufberechtigte Personen Alkohol an unter 18-jährige weitergeben. Zudem
schlägt die Eidgenössische Jugendsession vor, dass die aktuelle Alkohol-Prävention vom Bundesamt für Gesundheit BAG, der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol SFA, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV und dem Forum Jugendsession überdacht und aktualisiert werden soll.
Parteifinanzierung
Die Jugendsession äussert sich klar für eine Offenlegung der Finanzen bei politischen Parteien. Geld zählt zu den grössten Machtinstrumenten in der Politik. Deshalb muss den Wählenden diese Transparenz gewährleistet werden.
Personenfreizügigkeit
Die eidgenössische Jugendsession befürwortet klar den bilateralen Weg der Schweiz mit der EU und spricht sich deshalb deutlich gegen das Referendum zur Ausdehnung der Personenfreizügigkeit und für die Weiterführung der Personenfreizügigkeit aus.
Diese und weitere Forderungen wurden zum Abschluss der 17. Eidgenössischen Jugendsession an den Ständeratspräsidenten Christoffel Brändli übergeben, welcher die Jugendlichen ermutigte, sich weiter so diskussionsfreudig und konstruktiv in der Politik zu engagieren.
Das Forum Jugendsession wird die Vorschläge der Jugendlichen weiter verfolgen und dafür sorgen, dass diese nicht unbehandelt in einer Schublade verschwinden.
Das Plenum am Sonntag wurde von Bundeskanzlerin Corina Casanova eröffnet. die den Teilnehmenden sagte, mit der Jugendsession würden sie ihrer Generation eine Stimme geben, die den gestandenen Politikern die Visionen der Jugend näher bringe. In den anschliessenden Debatten wurde ausgiebig über alle Vorschläge der Jugendlichen diskutiert. Zahlreiche Besucherinnen und
Besucher des frisch renovierten Bundeshauses haben die Debatten der Jungpolitikerinnen und - politiker mit Interesse von den Tribünen aus verfolgt und die Möglichkeit genutzt, sich auf elektronischem Weg in die Diskussionen einzubringen.
Die Eidgenössische Jugendsession 2008 konnte nebst der Erarbeitung konkreter Vorschläge zuhanden des Parlaments auch das Interesse vieler Jugendlichen für eine konstruktive Politik wecken – und so vielleicht wertvolle Impulse für die Zukunft liefern.
Für weitere Informationen:
Projektleitung Jugendsession
Geo Taglioni
Projektleiter
Tel. 031 326 29 28 / 079 255 34 74
geo.taglioni(at)sajv.ch
SAJV (Veranstalterin)
Matthias Fiechter
Leiter Kommunikation
Tel. 031 326 29 25 / 079 744 02 50
matthias.fiechter(at)sajv.ch