Sorglose Sommerferien für Kinder in Not!
Das Gesicht der Armut ist unterschiedlich. Die kleinen Buben und Mädchen aus Frankreich leben nicht selten zu acht in zwei Zimmern. Für ihre Erziehung sind die älteren Geschwistern zuständig. Der meist allein erziehende Elternteil ist mit verschiedenen, schlecht bezahlten Jobs gefordert, einen geordneten Familienalltag gibt es nicht. Die Situation der Kinder aus Deutschland verschlechtert sich aus wirtschaftlichen Gründen von Jahr zu Jahr. Die hohe Arbeitslosigkeit in grossen Ballungsgebieten deutscher Industriegebiete stellt die Familien vor riesige Herausforderungen. Normalität gibt es auch hier nicht. Und die Kinder aus der Schweiz? Als arm gilt bei uns, wer unter dem sozialen Existenzminimum leben muss und keine angemessene Möglichkeit hat, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Armut schlägt sich nieder in unzureichendem Geld zur Deckung der lebensnotwenigen Auslagen, in prekären Wohnverhältnissen, fehlender Arbeit, mangelhafter Ernährung, unzureichender Betreuung der Kinder, ungenügender Bildung, gesundheitlichen Problemen. Betroffen sind vor allem Alleinerziehende und Familien mit mehr als drei Kindern.
Den Kreislauf durchbrechen
Etwas ist überall gleich. Armut ist leider vererbbar. Fachleute sind sich einig: Armutsbetroffene Familien und ihre Kinder müssen wirksam unterstützt werden, damit die Kinder eine Zukunft haben. Hier setzt die Arbeit des Schweizer Kinderhilfswerkes Kovive an. Die Zeit, Geborgenheit und Freundschaft, die die Gastfamilien den Kindern schenken, werden zu Grundpfeilern ihrer Entwicklung. Da die Kinder über mehrere Jahre ihre Ferien in der gleichen Gastfamilie verbringen, entsteht eine Beziehung, die das ganze Jahr trägt. Es besteht die Chance, der Armut zu entkommen.
Direkte Hilfe seit 57 Jahren
Das Schweizer Kinderhilfswerk Kovive mit Sitz in Luzern setzt sich bereits seit 1954 für Kinder in Not ein. Jedes Jahr erleben 1200 sozial benachteiligte Kinder aus dem In- und Ausland erholsame Ferientage bei Schweizer Gastfamilien, in Kinderlagern und in Familienferien. Neben den über 2000 Freiwilligen engagieren sich unter anderem Flavio Cotti, Simone Niggli-Luder, Gardi Hutter, Stéphane Chapuisat und Sylviane Berthod im Patronatskomitee von Kovive für Kinder in Not.