Braucht das Handy nicht zu fürchten: die Pestalozzi-Schüleragenda
«Wir dürfen das Handy in der Schule gar nicht benützen», tönt es unisono, wenn man auf den Schulhöfen herumfragt, wie und wo die Hausaufgaben notiert würden. Manche Gemeinden geben eigene Aufgabenbüchlein ab, sonst aber spielen Schüleragenden im Schulzimmer noch immer eine wichtige Rolle. Ein Modehaus gibt gratis welche ab, im Internet sind über hundert von ihnen zu finden, aber nur eine einzige bietet mehr als Werbung und Kalender: die Pestalozzi-Schüleragenda, die früher Pestalozzi-Kalender hiess und seit 1908 ununterbrochen erscheint.
Vergnügliche Leseförderung
Die Agenda präsentiert sich seit 2011 wieder im handlichen Taschenformat von 1908 – leinengebunden, mit Caran d’Ache-Bleistift – und wird von einer jungen Redaktion getextet und illustriert: einem Grafiker und Buchgestalter, einer Kinderbuchautorin und einem Geschichtsstudenten. Der 160seitige zweite Teil der Agenda avanciert so zu einem lebendigen, vielfältigen, jugendgerechten Lesebuch. Einem unterhaltsamen Reader, der in der Alterskategorie der Acht- bis Fünfzehnjährigen auf originelle Weise das Vergnügen am Lesen und am Umgang mit dem Medium Buch fördert.
Seit 2011 hat die Redaktion über das Entstehen von Radiosendungen berichtet, besuchte sie das Observatorium auf dem Jungfraujoch und die Brienzer Geigenbauschule, sprach sie mit dem Kinderarzt Heinz Stefan Herzka, der Eisprinzessin Sarah Meier und der Schweizer Band Pegasus, führte in die Slam-Poesie ein und deckte auf, was die «Gilde der Bombenwerfer» im Schilde führt.
2014/15: Unterwegs sein
Anfang Juni liegt die vierte Ausgabe der Neufassung vor – diesmal in gelber Farbe –, und erneut verblüffen Themenvielfalt und Lebendigkeit der Darstellung.
«Reisen, unterwegs» sein heisst das Motto diesmal, und da wird nicht nur vorgeführt, was passieren muss, damit der Koffer im richtigen Flugzeug mitreist, es wird auch erzählt, was auf Reisen per Autostopp alles zu erleben ist, wie es sich anfühlt, wenn man zu Pferd über die Wiesen reitet und weshalb man auf einem Segway auch bei 30 km noch das Gleichgewicht halten kann. Ein Redaktor ist in einer S-Bahn-Lok mitgefahren, der Schriftsteller Klaus Merz berichtet von der Fahrt auf der inzwischen abgewrackten «Queen Elizabeth 2».
Lebensfreude trotz Handicap
Das Reisen ist aber nur ein Aspekt in der reich illustrierten neuen Agenda. Daneben erzählen junge Teilnehmer von den Sitzungen des Schweizerischen Jugendparlaments, berichten Auslandschweizerkinder von ihrem Ferienaufenthalt in der Heimat, erzählt ein Schüler von seinen Pflichten als Ministrant. Der berührendste Beitrag aber ist vielleicht das Gespräch, das die Redaktion mit der jungen Rennrollstuhlfahrerin Alexandra Helbling geführt hat, die trotz ihres Handicaps jede Menge Lebensfreude und Zuversicht ausstrahlt.
Die Kreativität fördern
Nur passiv «konsumiert» würde die Pestalozzi-Schüleragenda aber bei aller Attraktivität den eigentlichen Zweck verfehlen. Von ebensolcher Wichtigkeit sind die Beiträge, die eigene kreative Aktivitäten fördern: die Bastelvorschläge, die Anleitung, wie Greifvögel an ihren Flügelformen zu erkennen sind, und vor allem das 160seitige Kalendarium, das absichtlich mit viel Leerraum aufwartet, um neben den Aufgaben eigene Notizen, Tagebucheintragungen oder Zeichnungen aufzunehmen. Denn längst ist bekannt, dass Selbstgeschriebenes oder Selbstgezeichnetes sich dem Gedächtnis wesentlich besser einprägt als alles Getippte, Angeknipste oder akustisch Aufgenommene.
Die Pestalozzi-Schüleragenda 2014/15 ist ab Anfang Juni in Papeterien und Buchhandlungen oder direkt beim Stämpfli-Verlag (www.staempfliverlag.com) zum Preis von Fr. 15.80 zu beziehen. ISBN 978-3-7272-1372-4.
Weitere Fragen beantworten die Presseverantwortliche Roswitha Gassmann (rogass(at)bluewin.ch), der Herausgeber Dr. Charles Linsmayer (charles(at)linsmayer.ch) oder die Redaktion (redaktion(at)pestalozziagenda.ch)