Kinderparlament tagt weiterhin im Schwyzer Rathaus
Für die Herbstsession des Schwyzer Kinderparlaments vom kommenden Mittwoch, 29. Oktober, haben sich über 50 Kinder aus fast allen Gemeinden des Kantons Schwyz angemeldet, teilen die Organisatoren mit. Unter der Führung der neuen Kinderratsleitung werden sich die 5.- und 6.-Klässler einen Nachmittag lang mit der UN-Konvention über die Rechte des Kindes (kurz UN-KRK) auseinandersetzen.
Die 54 Artikel umfassende, von nahezu allen Nationen der Welt ratifizierte Konvention räumt Kindern unter anderem ein ihrem Alter angemessenes Anhörungs- und Mitspracherecht ein. Im Kanton Schwyz wird dieses mitunter durch das Schwyzer Kinderparlament sichergestellt.
Kinderparlament darf weiterhin im Ratshaus tagen
Die Session des Schwyzer Kinderparlaments findet wie gewohnt im Kantonsratssaal im Rathaus in Schwyz statt. Der Regierungsrat des Kantons Schwyz hat im September zu diesem Sachverhalt ein Postulat des SVP-Kantonsrates Peter Häusermann beantwortet. Häusermann forderte in seinem Vorstoss, dass erstens die Sitzungen des Kinderparlaments nicht mehr in öffentlichen Gebäuden des Kantons durchgeführt werden und zweitens die öffentlichen Schulen nicht mehr als Anlaufstellen für das Kinderparlament zur Verfügung stehen dürfen.
In seiner Antwort erklärt der Regierungsrat des Kantons Schwyz: «Der Kantonsratssaal ist der einzige Parlamentssaal im Kanton. Der Saal eignet sich deshalb besonders gut für die Sitzungen des Kinder- parlaments.» (Quelle: Regierungsratsbeschluss Nr. 906/2014) Weiter führt die Regierung aus, dass es der IG Schwyzer Kinderparlament auch nach dem Entzug des kantonsrätlichen Patronates weiterhin frei stehe, sich – wie jede andere Institution auch – an die Schulen im Kanton Schwyz zu wenden.
«Die lokalen Schulträger vor Ort sind in der Lage, Angebote von Institutionen kritisch zu prüfen und auf eine Eignung für die Schülerinnen und Schüler hin zu prüfen.» Die Regierung hat dem Kantonsparlament daher beantragt, das Postulat für nicht erheblich zu erklären. Der Kantonsrat ist diesem Antrag an seiner Sitzung vom 22. Oktober gefolgt.
Verschiedene Aspekte von Kinderrechten
Der Herbstession steht damit nichts mehr im Wege. Das Sessions-Thema «Kinderrechte» wurde von der neuen, achtköpfigen Ratsleitung selbst gewählt. Die Kinderparlamentarierinnen und -parlamentarier bereiten sich in ihrer Freizeit auf die Sitzung vor. An der Session wird im demokratischen Verfahren ein einzelner Aspekt der Kinderrechte ausgewählt, auf den in der kommenden Frühlingssession näher eingegangen wird. In einem kurzen, multimedialen Vortrag wird dem Parlament eine Person vorgestellt, die sich in den vergangenen Jahren besonders stark für die Rechte der Kinder eingesetzt hat: die 17-jährige Pakistanerin Malala Yousafzai, die erst vor Kurzem mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.