Der Dachverband der Schweizer Jugendparlamente richtet sich mit einem erfreuten Schreiben an die Öffentlichkeit. Grund ist die Jugendbefragung der  Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ), die kürzlich erschienen ist. Diese zeigt - wie andere Studien auch -, dass das Potenzial für die politische Partizipation der Jugendlichen vorhanden ist. Die befragten 17-jährigen Jugendlichen möchten ernst genommen werden und ihre Meinung in die Politik einbringen. Der DSJ schreibt dazu: "Dieses grosse Potenzial sollte genutzt werden. Für das politische System der Schweiz ist eine politische Nachwuchsförderung enorm wichtig."

"Das ist echte politische Partizipation"

Für Jugendliche sollen Voraussetzungen zur Partizipation und Anhörung geschaffen werden, fordert der DSJ. Die Politik solle den Jugendlichen diese Möglichkeiten geben – die Politik solle näher zu den Jugendlichen herangebracht werden.

Gemäss der Studie "Scoop-it 2.0" der HTW Chur, ist das politische Interesse der Jugendlichen für nationale Themen nicht nur am grössten, die Jugendlichen möchten auch am meisten auf Bundesebene mitwirken können. Auf nationaler Ebene gebe es zurzeit keine wirklich jugendgerechten Formen der politischen Partizipation, schreibt der DSJ. Der Verband wird Ende Sommer eine Bedürfnisanalyse zur politischen Partizipation von Jugendlichen auf nationaler Ebene veröffentlichen.

Aber auch in den Kantonen und Gemeinden liege noch viel Potenzial brach, schreibt der DSJ weiter. Um dieses Potenzial zu aktiveren, solle auf die bereits bestehenden Möglichkeiten aufgebaut werden. "Jugendparlamente sind eine bewährte Form der politischen Partizipation, welche den Jugendlichen eigene Gestaltungsmöglichkeiten bieten und auf die Partizipationsbedürfnisse der Jugendlichen eingehen."

Dabei solle die politische Partizipation der Jugendlichen keine inszenierte Partizipation sein, sondern ihnen, wenn auch in einem begrenzten Rahmen, eine echte Mitwirkungsmöglichkeit bieten. "Am besten kann dies durch rechtlich verankerte politische Mitwirkungsrechte gesichert werden", heisst es weiter in der Mitteilung.

Mehr Jugendliche motivieren für Wahlen

Mit der Informationsplattform easyvote werden Jugendliche vom DSJ darin unterstützt, durch einfache und neutrale Informationen und weitere Massnahmen an Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen. Der DSJ informiert über sein neustes Projekt im Rahmen von easyvote: " Für die Wahlen im Herbst werden neue Massnahmen entwickelt und erstmals eingesetzt – so werden unter anderem 1’000 Wahlhelfer im Einsatz sein, um NeuwählerInnen über das persönliche Gespräch für die Teilnahme an den Wahlen zu motivieren."