Faszination digitale Welten. Die Gruppe als Schutzfaktor

Der Umgang mit den neuen Medien will gelernt sein. Seit zwei Jahren stehen im Jugendraum 16 PC’s für den Gebrauch zur Verfügung. Jugendliche haben dadurch die Möglichkeit zu lernen und geben ihre Erfahrung an andere weiter. Gerade für Jugendliche mit einer Affinität für die digitalen Medien bietet dieser Raum die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten in Peergruppen zu treffen und ihr Bedürfnis nach sozialen, realen Beziehungen zu befriedigen.

Ausführung
SoziokulturellerAnimator / Erwachsenenbildner Josef Schuler
Jugendanimation Hitzkirchertal
Aargauerstrasse 9a, 6285 Hitzkirch
jugendhitzkirch(at)bluewin.ch
041-917 26 36

Projektziele

• Jugendliche im Umgang mit neuen Medien Begleiten.
• Risiken und Chancen der Medien mit den Jugendlichen erarbeiten und Regeln verbindliche machen.
• Die Umwelt der Jugendlichen einbeziehen und informieren.

Zielgruppen

1. Jugendliche ab der 1. Oberstufe und Lehrlinge.
2. Lehrpersonen und Eltern.

Erfahrungen und Empfehlungen
Jugendliche gehören zur Risikogruppe für Internetsucht oder können Opfer von Übergriffen werden. Oft sind es schüchterne Jugendliche mir einem grossen Bedürfnis nach Geborgenheit. Sie welche, eine Affinität zur digitalen Welt haben, wird es enorm wichtig, dass sie sich Peergruppen anschliessen können um dem aufkommenden Gefühl der Einsamkeit zu entfliehen.
Ein öffentlicher Internetraum kann die negativen Entwicklungen hemmen, denn er bietet als Begegnungsraum die emotionale Geborgenheit und Begleitung welche Jugendliche schätzen.
Der Umgang mit den digitalen Medien will gelernt aber auch gefördert sein.
„Jugend und digitalen Medien“ ist ein Thema welches oft negativ in den Medien behandelt wird, daher ist ein behutsames vorgehen wichtig damit auch die Behörden und die Bevölkerung das Projekt verstehen.

Umsetzung
Die Jugendarbeit Hitzkirchertal begann bereits vor drei Jahren mit Jugendlichen ihren Räumen sogenannte LAN-Partys (LAN=„Local Area Network) durchzuführen. Mehrere PC’s werden via LAN-Kabeln vernetzt. Dabei wird gemeinsam in Allianzen gegen einen virtuellen Gegner oder direkt gegeneinander gespielt. LAN-Spieler sind soziale Wesen, sie lieben es mit gleichgesinnten die Freizeit zu verbringen.

Auch wir von der Jugendarbeit mussten unsere Erfahrungen sammeln. Wann ist ein Spiel ein „Killerspiel“, wie kann es in Chat oder im Onlinegames zu gefährlichen Bekanntschaften kommen, was darf heruntergeladen werden, wann ist ein Bild pornographisch?

Diese Fragen besprechen wir mit unseren Jugendlichen. Wir arbeiten mit der Volksschule zusammen und organisieren Info-veranstaltungen für Eltern. Die  heutige Jugend ist mit den neuen Medien gross geworden, PC, Handy und Internet sind aus ihrer Welt nicht mehr wegzudenken. Der richtige Umgang aber will gelernt sein.

Heute verfügen wir über einen Medienraum, in dem zehn Computer für das Spielen, Recherchieren und das konzentrierte Arbeiten stehen und im Jugendraum stehen sechs weitere PC’s zum Chaten und Musikhören.

Meistens sitzen zwei bis drei Personen vor einem PC und kommentieren ein Spiel oder die Einträge im Chat. Verbotene Inhalte sind tabu: „die Kollegin oder der Kollege könnte es ja weitersagen“.

Unter den Jugendlichen haben sich Spezialisten herausgebildet, welche Internetseiten programmieren, neue Benützer weiterhelfen und Installationen an den PC’s ausführen. Bereits hat sich im Dorf herumgesprochen, dass wir Kontakte zu Jugendlichen vermitteln welche Kurse geben oder Homepages gestalten.

Art des Workshops

• Einleitung
• Vorstellungsrunde und Motivation
• Summspiel
• Sammeln der Risiken rund um die digitalen Medien
• Ordnen im Plenum
• Diskussionsrunde. „Wie kann die Resilienz bei Jugendlichen mit einer Affinität zu „digitalen Medien“ gefördert werden.
• Präsentation „Meine Erfahrungen“
• Fragerunde