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Musik, Bier und Integration

Beim traditionellen Biergarten-Talk waren an der diesjährigen Sommerakademie der Rapper Goran Vulovic (besser bekannt als Milchmaa), Regula Frei von Helvetia rockt und Fabian Büechi vom Verein mondopoly zu Gast. Mit Einbezug des Publikums entstand eine interessante Diskussion über verschiedene Aspekte der Integration.

 


"Kultur als Integrationsfaktor?" – unter diesem Thema wurde der traditionelle Biergarten-Talk am Dienstagabend bei schönem Wetter eröffnet. Als Vertreter der Musikbranche waren Rapper Goran "Milchmaa" Vulovic sowie E-Bassistin und Geschäftsstellenleiterin von Helvetia rockt, Regula Frei, eingeladen. Für den jugendspezifischen Aspekt sorgte Fabian Büechi, Soziokultureller Animator und Ressortleiter Jugend des transkulturellen Begegnungsspiels mondopoly.

Schon was alleine den Begriff "Integration" betrifft, gingen die Auffassungen der Teilnehmenden auseinander. Für Vulovic bedeutet Integration Kreativität, für Büechi das Zusammenleben verschiedener Gruppen. Frei versteht Integration gar als etwas Technisches: "Es geht – wie in der Technik – darum, Schnittstellen zu öffnen, etwas Neues zu integrieren, und diese Schnittstelle wieder zu verschliessen, damit es ein Ganzes bleibt."


Vielfalt der Integration

Diese differenzierte Auffassung des Integrationsbegriffs widerspiegelte aber auch die Weitreiche dieses Konzeptes. Während es für Helvetia rockt um die Integration weiblicher Musikerinnen geht, versucht mondopoly Jugendliche auf unterschiedliche Kulturen und Menschen zu sensibilisieren. Vulovic, dessen Eltern aus Serbien in die Schweiz eingewandert sind, sieht sich eher mit der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund konfrontiert.


Mehrere Stimmen aus dem Publikum zeigen eine noch grössere Bandbreite auf. Für Jonas Staub von Blindspot geht es um die Integration von Jugendlichen mit Behinderungen, für Christian Lüthi von Zeitmaschine.TV um den Dialog zwischen verschiedenen Generationen. Vulovic fasst zusammen: "Wie Thomas Kessler am Montag bereits sagte: Wir sind ständig daran, uns zu integrieren, das ist ein Prozess." Man solle den Fokus auf Alltagssituationen legen und zum Beispiel durchmischte Klassen fördern, findet Vulovic, denn für ihn sei das Problem von Integrationsprojekten, dass die Begegnungen nur punktuell stattfänden und keine Nachhaltigkeit bestehe. Stimmen aus dem Publikum werden laut, Brigitt Baumgartner  vom Verein Musik Migration widerspricht: "Aus solchen Projekten können sich Freundschaften bilden, die bleiben."


Schweiz als Integrationsfall

Mit der Aussage, dass man die Schweiz als Erfolgsmodell der Integration bezeichnen könne, wie es der Historiker Patrick Kury am Vormittag behauptet hatte, sind die Talkgäste allerdings nicht einverstanden. "Es gibt noch viel Entwicklungspotential", so Frei. Für Kessler ist diese Thematik in der Schweiz nicht neu: "Seit 700 Jahren befindet sich die Schweiz im Schnittpunkt drei grosser Kulturen und ist somit ständig mit Integration konfrontiert. Es ist ein politischer Mythos, dass es das Integrationsproblem mit Einwanderern früher nicht gegeben hätte." Man solle sich von der Dauerhysterie verabschieden und Integrationsfragen als Bestätigung der Normalität betrachten.

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