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Von der Ersatzbank in die Startformation

Nicht ausgrenzen und absondern – sondern miteinbeziehen. Das fordert Blindspot. Die Organisation setzt sich für Kinder und Jugendliche ein – ob mit oder ohne Behinderung. In Inklusions-Fragen besteht aber noch viel Aufholbedarf, wie Blindspot im Workshop am Dienstag zeigte. 

Erinnern sie sich zurück an ihre erste Begegnung mit einem Menschen mit einer kognitiven oder körperlichen Behinderung? Was ging ihnen dabei durch den Kopf? In welchem Zusammenhang spielte sich diese Begegnung ab?

Diesen und weiteren Fragen ging der Workshop unter der Leitung von Blindspot am Dienstag nach. Blindspot (bitte verlinken mit www.blindspot.ch) ist eine Nationale Förderorganisation für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung. Blindspot setzt sich durch Integrationsprozesse innovativ für die Inklusion junger Menschen mit und ohne Behinderung und sozialer Auffälligkeit ein. Die Projekte würden den altersgerechten Bedürfnissen und Interessen entsprechen und geben eine Plattform für gemeinsame Erlebnisse, stellt sich die Organisation selbst vor. „Vorurteile und Barrieren werden abgebaut und die Sozialkompetenzen aller Beteiligten gefördert.“

Durchmischung ist wichtig

Unter den Workshopteilnehmer/innen ergab sich eine angeregte und interessante Diskussion. Damian Bright, der selbst Trisomie 21 hat, fand sehr treffende Worte. Er selbst bezeichnet sich als normal. Als nicht normal definiert er, wenn der Zug verspätet ist. Inklusion bedeutet für ihn ein Miteinander. Hier brauche es in der Schweiz noch einige Veränderungen im System, sagt er. Inklusion solle nicht nur eine Vision sein - sondern zur Realität werden. In seinen jungen Jahren war Bright aufgrund der Ängste seiner Mutter, nur selten in Kontakt mit Jugendlichen ohne einer körperlichen Beeinträchtigung. Heute reist er mit dem Theaterprojekt Hora (bitte verlinken mit www.hora.ch) nach Berlin, New York bis nach Singapur und führt ein normales Leben.

Anja Reichenbach, Projektleiterin von Blindspot und selbst im Alltag auf ihren Blindenhund angewiesen, ergänzt, dass Blindspot nicht die Durchmischung zum Thema mache. Blindspot setze die gemeinsamen Aktivitäten ins Zentrum. „Die Bedürfnisse der Kinder- und Jugendlichen werden dabei abgerufen“, sagt Reichenbach. „Auf diese Weise melden sich die Jugendlichen für die Angebote an, welche sie interessieren.“

Noch viel Potenzial
Jonas Staub, Geschäftsführer von Blindspot betont, dass in der Inklusion auch noch viele Ängste und Hindernisse von Fachleuten vorherrschen. So mache sich Blindspot die Regelstrukturen zu Nutzen. Auf diese Weise gelinge es die Sonderschulen oder Institutionen für Kinder- und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung für die Projekte zu gewinnen. Meist kämen von Fachleuten, die mit Kinder- und Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung arbeiten, sehr viel mehr Fragen und Befürchtungen. Hier biete sich noch mehr Potenzial in der Öffnung, so Staub.

Am Ende sei es aber immer wieder sehr spannend zu beobachten, wie Kinder mit und ohne Behinderung miteinander agieren und in Kontakt treten, schildert Staub. Dabei sei es auch wichtig, dass nicht erwachsene Personen im Umgang miteinander Schranken setzen. Sondern Kinder und Jugendliche ihre Angelegenheiten untereinander und auf Augenhöhe regeln. Damit erreiche man ein inklusives Miteinander in der Gesellschaft.

 

 

Text Elias Vogel, Foto Anina Peter

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