Die Rollen des sozioprofessionellen Fanarbeiters sind vielfältig: Vertrauensperson, Coach, Begleiter, Fan, Betreuer, Experte oder Unbeteiligte. Rund ein Dutzend Fanarbeitende in sechs Fussballstädten der Schweiz begleiten jedes Wochenende insgesamt tausende Fans zu den Heim-und Auswärtsspielen. Ihr Auftrag: Präventiv auf die Fans einzuwirken, Gewalt, Vandalismus und andere Straftaten zu vermeiden und trotzdem nah genug bei der Zielgruppe und ihren Anliegen zu sein, um die neutrale Vermittlerposition wahrnehmen zu können.

Spätestens seit der Einführung des verschärften Konkordats zu Gewalt im Rahmen von Sportveranstaltungen ("Hooligan-Konkordat") zwischen 2012 und 2015 stehen Fussball- und Eishockeyfans unter besonderer Beobachtung. Mit diesem Spezialgesetz wurden Grundlagen geschaffen, delinquente Fans von Sportmannschaften bei gleichen Tatbeständen schärfer und weitreichender zu sanktionieren als Täter ausserhalb von Sportveranstaltungen. Diese Entwicklung hat auch innerhalb der Szenen Spuren hinterlassen und Auswirkungen auf die Rolle und das Wirken der Fanarbeitenden.

Wie lebt man den Präventionsauftrag, wenn direkt neben einem eine Pyro gezündet wird? Welche Auswirkungen kann eine Intervention auf das Vertrauensverhältnis zum Fan und seinem Umfeld im Stadion haben? Muss man überhaupt intervenieren oder soll man wegschauen? Was erhoffen sich Politik, Verein, Öffentlichkeit und auch die Polizei vom Projekt Fanarbeit und wie geht man in der Praxis damit um?

Bitte beachten: Der Kurs am Morgen und derjenige am Nachmittag sind als ein zusammenhängender Workshop konzipiert.