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"Raumplanung wird zu wenig thematisiert"

Simona Casaulta-Meyer setzt sich damit auseinander, wie die perfekte Stadt aussieht. Das Redaktionsteam wollte wissen, wo man in der Schweiz einen solchen Ort findet. Und hat herausgefunden, warum Raumplanung ein Schulfach sein sollte. Die Redakteurinnen Alina und Olivia haben die Zürcherin am Dienstagmorgen nach ihrem Referat abgefangen. 

 

Wie sind Sie zur Raumplanung gekommen?

Nach dem Nachdiplomstudium in Kulturmanagement kam ich 2010 für das Projekt "Darum Raumplanung" an die ETH zum Netzwerk Stadt und Landschaft, weil ein Bedürfnis für Raumplanung da war. Wir wollen erklären, was Raumplanung überhaupt ist. Wissenschaftler haben oftmals Mühe ihre Themen der Bevölkerung verständlich zu vermitteln. Beim Projekt "Darum Raumplanung" ging es vor allem darum, erst einmal alles für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, herunterzubrechen. Das machten wir auf eine grafisch attraktive Weise und mit Kurzfilmen, denn es kommt sehr auf das Visuelle und den einfachen Zugang an, ob Inhalte jemanden ansprechen oder nicht. So bin ich zum Thema gekommen und habe begonnen, mich damit zu beschäftigen.

 

Sie haben in ihrem Referat unter anderem die Schule erwähnt – denken Sie, man könnte die Raumplanung auch im Unterricht behandeln? Wenn ja, wie?

Ja, das ist uns ein grosses Anliegen. Deswegen haben wir bei "Darum Raumplanung" besonders für Schulen ein Portal im Internet geschaffen, welches kostenloses Material zur Verfügung stellt. Angeboten haben wir auch Führungen in unserem mobilen Schiffscontainer, den wir von Ort zu Ort transportierten, um ein Bewusstsein für Raumplanung zu schaffen. Zum Teil gingen wir sogar ins Schulzimmer und informierten direkt. Durch unser grosses, schon aufbereitetes Angebot konnten wir Lehrer dazu animieren, mit ihren Schülern noch weiter am Thema zu arbeiten. Wir haben gemerkt, dass die schweizweite Einbringung von Raumplanung aufgrund der unterschiedlichen Lehrpläne sehr schwierig ist. Zudem hatte niemand von uns einen Einblick in die konkreten Lehrpläne.  

 

Wie ist das mit dem Lehrplan 21, wird die Raumplanung dort berücksichtigt?

Im Moment weiss ich das nicht so genau, aber als wir noch mit dem Container herumgereist sind, lief die Zusammenarbeit mit dem Tessin richtig gut. Da wurde die Raumplanung als Thema im Rahmen der Geografie unterrichtet. Wir bekamen von den Schulen mehrere Stunden zur Verfügung, in denen wir Wissen vermitteln konnten. Das war "lässig". In anderen Kantonen ist Ähnliches in Planung. Noch wird Raumplanung aber zu wenig thematisiert. 

 

Gibt es eine Stadt, die für sie perfekt wäre?

Das ist schwierig zu beantworten. Natürlich habe ich meine eigenen Vorstellungen, wie eine Stadt auszusehen hat. In der Schweiz gibt es viele gute Beispiele, aber auch schlechte. In Zürich, wo ich wohne, gefällt mir das Gleichgewicht zwischen Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten und die Nähe zu Treffpunkten wie Einkaufszentren. Die Altstadt hat auch ihren Wert, neben den historischen Aspekten bietet sie Begegnungszonen. Eine Stadt, die Wohnquartiere, passenden Lebensraum und eine gute Infrastruktur bietet, wo man lieber wohnt als in einer Villa mit Swimmingpool, hat ihr Ziel meiner Meinung nach erreicht.

 

Simona Casaulta-Meyer hat Industriedesign, genauer gesagt Produktgestaltung und grafische Darstellung, und Kulturmanagement, das Management von Vermittlungs- und Ausstellungsprojekten studiert. Derzeit arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ETH Zürich, NSL – Netzwerk Stadt und Landschaft. Mit ihr gesprochen haben Oliva und Alina von schreibdichfrei.net.

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