Mit Sport und Bewegung kann man einiges bewirken. Vor allem aber können durch Sport wichtige soziale Kontakte geknüpft und die Interaktion zwischen Menschen aus den verschiedensten Kulturen geknüpft werden. Das Projekt MIMUKI macht es vor. Im Workshop am Mittwoch gab es Einblick in das Konzept.

Das Projekt MIMUKI der Sport Union Schweiz hat zum Ziel, Familien mit Migrationshintergrund in bestehende Vorschulturnangebote wie MuKi (Mutter- und Kindturnen), VaKi (Vater und Kindturnen), GroKi (Grosseltern- und Kindturnen) oder ElKi (Elter- und Kindturnen) von Turnvereinen zu integrieren. Denn durch Sport können wichtige soziale Kontakte geknüpft werden, weiss Elias Vogel, der den Workshop an der Sommerakademie leitet. "Auch wird so auf einfache Art die Interaktion zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung und unabhängig von Alter, Religion, sexuelle Orientierung gefördert." 

Viele Vereine müssen erst überzeugt werden

Doch bis es soweit kommt, braucht es oft Überzeugungsarbeit: Im Projekt MIMUKI sei die Herausforderung, die Vereine insbesondere die Leiter/innen der Vorschulturngruppen vom Mehrwert und dem Nutzen der interkulturelle Öffnung zu überzeugen und sie dabei zu unterstützen, weiss Vogel.

In vielen Sportvereinen gebe es für Menschen mit einem Migrationshintergrund, einer leichten oder schweren körperlichen Beeinträchtigung, Familien mit finanziell schwierigen Situationen einige Hürden zu überwinden bis zur Mitgliedschaft. "Und dies obwohl die Vereine teilweise das Gefühl haben, sie seien offen", so der Workshopleiter. "Leider ist die Haltung 'Fremdem' gegenüber teilweise zu wenig durchdacht und zu wenig auf allen Ebenen von innen nach aussen gelebt." 

Familien stärken

Sind diese Hürden genommen, kann im Rahmen des Vereins viel passieren: Durch die Teilnahme am Projekt MIMUKI können Familien mit ihren Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahre regelmässig an den Turnlektionen teilnehmen, sich bewegen, Spass haben, dies stärk auch die Beziehung zwischen dem Kind und seinen Eltern oder Grosseltern. "Darüber hinaus knüpfen sie soziale Kontakte zu anderen Familien in ihrer Umgebung, erlernen die deutsche Sprache und lernen das Vereinswesen und die verschiedenen Angebote kennen." 

Das Projekt MIMUKI startete von 2012-2015 mit einem Pilotprojekt in Hochdorf (LU). Seit Januar 2016 wird das Projekt in Wolhusen (LU) umgesetzt. Ab Herbst 2017 starten drei weiter Projektstandorte Hergiswil am See (NW), Stans (NW) und Emmen (LU) mit der Projektumsetzung. Mehr Infos zu MIMUKI: www.sportunionschweiz.ch/de/mimuki