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Salutogenese – die Lehre, herauszufinden, was einem guttut

Salutogenese ist ein Begriff, welcher wohl noch nicht viele gehört haben. Kann man es vielleicht von Salud (span. Gesundheit) und von genesen ableiten? Nicht ganz. Der Gesundheitscoach Michael Chiller-Glaus führte die Workshopteilnehmenden am Dienstag in das Konzept der Salutogenese ein.

 

"Sind das alle?", fragt Michael Chiller-Glaus um Punkt 15 Uhr. Nur gerade vier Teilnehmende sind anwesend, am Morgen seien es einige mehr gewesen. Chiller erklärt, dass er von Markus Gander, dem Leiter der Sommerakademie, von diesem gesundheitlichen Konzept gehört hat. Salutogenese leitet sich von Salus (lat. Gesundheit) und Genese (griech. Entstehung) ab. Somit ist sie das Gegenteil der Pathogenese, welche in der klassischen Medizin zum Zug kommt und erst bei der Entstehung von Krankheiten einsetzt. 

 

Wie es zur Salutogenese gekommen ist

 

Der Vater der Salutogenese war der Soziologie-Professor Aaron Antonovsky. Er reiste nach Israel und stellte fest, dass manche Menschen trotz ihrer traumatischer Vergangenheit in den Konzentrationslagern gleichermassen gesund sind wie Menschen ohne diese Erfahrungen. Der Gedanke, warum manche gesünder sind als andere, faszinierte ihn und entwickelte schlussendlich das Konzept der Salutogenese. 

 

Gesundheit – schlicht das Gegenteil von krank?

 

Michael Chiller erklärt, dass Gesundheit nicht von allen gleich definiert wird. So definierte die Weltgesundheitsorganisation den Begriff früher als Zustand, heute als Prozess, welcher beeinflussbar ist. Der Workshopleiter erklärt, dass man nie ganz gesund ist und auch nie ganz krank, weil dann wäre man tot, man befindet sich immer irgendwo dazwischen. Manche Faktoren könne man beeinflussen. 

 

So funktioniert die Salutogenese

 

Es sei wichtig, dass alles, was man tut, die Punkte Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit erfüllt und somit keinen Stress auslöst. "Übrigens, maximaler Stress entsteht beim Gefühl von Ohnmacht. Also wenn man denkt, man könne nichts tun", fügt der Gesundheitscoach am Rande hinzu. Das Prinzip sei, dass man die Dinge tue, die einem guttun. "Ressourcen" nennt er dies. Bei maximalen Genuss, geht es einem am besten. Dies wirke sich wiederum positiv auf allfällige Therapien aus. Chiller arbeitet mit Krebskranken zusammen. Dort ist die salutogenetische Beratung eine Ergänzung zur Therapie, welche zu einer besseren Genesung verhelfen kann: "Oft macht dies den entscheidenden Unterschied zwischen Tod oder Leben."

 

Von der Theorie zur Praxis

 

Anschliessend sollen die Teilnehmenden uns aufschreiben, was ihre "Ressourcen" und was ihre Dinge sind, die sie nicht gerne tun oder welche sie auslaugen. Diese Aufgabe stellt sich schwieriger heraus, als gedacht. Für den Referenten sorgen beispielsweise das Schreiben und die Recherche für eine "positive Müdigkeit". Danach sollte man zudem aufschreiben, wie man seine Ressourcen unterstützt und seine Defizite bekämpft hat und sich der Frage stellt, was einem daran hindert, den maximalen Genuss zu leben. Für eine intensive Beschäftigung mit den Fragestellungen und einer anschliessenden Diskussion fehlte leider die Zeit. Chiller weist aber darauf hin, dass das Nachdenken nun wohl weitergehen wird. Danach beendet Michael Chiller den einstündigen Workshop traditionsgemäss für die Sommerakademie mit einem Zitat zum Nachdenken.  

 

Text: Riccardo Schmidlin, Foto: Raphael Hünerfauth

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