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Im Gespräch: Die Organisatoren über elf Jahre Sommerakademie

Was hat sich geändert seit der ersten Sommerakademie im Jahre 2008 und warum ist kindergerechte Information so wichtig? Die Redaktion hat bei den Köpfen hinter der Fachtagung nachgefragt. Markus Gander, Geschäftleiter infoklick.ch, und Andreas Tschöpe, Geschäftsleiter der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) geben Einblick hinter die Kulissen der Sommerakademie-Organisation.

Die elfte Sommerakademie behandelt das Kinderrecht "Information". Wie habt ihr euch auf das diesjährige Thema festlegen können?

Markus Gander: Das Thema der Sommerakademie wird immer im Vorjahr festgelegt. Es war letztes Jahr schnell klar, dass wir "Information als Kinderrecht" in den Vordergrund stellen wollen. Das Thema war schon lange in der Pipeline. Der aktuelle politische und gesellschaftliche Diskurs zum Datenschutz befeuerte unter anderem die Wahl. Das zweite Thema, das uns reizte - das Thema "Armut" - haben wir auf 2019 gesetzt.

 

Warum ist es aus eurer Sicht wichtig das "Kinderrecht Information" an der Sommerakademie zu thematisieren? Und was genau bedeutet kindergerechte Information überhaupt?

Markus Gander: Die wichtigen Punkte sind der Zugang zu Informationen und der Umgang. Informationen stehen heute auf einfach Art zu jeder Zeit über die neuen Medien zur Verfügung. Das ist genial. Aber es gibt Beschränkungen, die Zuverlässigkeit ist oft nicht einfach zu überprüfen und eben auch das Thema Datenschutz spielt eine erhebliche Rolle. Was kinder- und jugendgerecht heissen könnte, werden wir an der Sommerakademie erfahren.

 

Wie habt ihr euch zu Jugendzeiten informiert? Wo liegt der Unterschied zur heutigen Jugend?

Markus Gander: Wir haben uns über das Wissen von den Eltern, Geschwister, Kollegen und anderen näherstehenden Menschen informiert. Quasi narrative Informationsbeschaffung... und natürlich über Zeitungen, TV, Radio und Zeitschriften. Später natürlich auch über Bibliotheken und Archive. Der Unterschied zu heute liegt einzig in der schnellen Verfügbarkeit von Informationen dank den neuen Medien.

Andreas Tschöpe: In meiner Jugendzeit war die Stadtbibliothek eine essentielle Quelle. Deren Bücher habe ich regelrecht aufgesogen. Ebenso zählte wie erwähnt das Wissen von älteren, erfahrenen Personen. Das wird heute viel weniger von den Jugendlichen genutzt, da andere Wissensquellen omnipräsent sind.

 

Alle sprechen immer von einem Informationsüberfluss: Gilt das auch im Bereich der Kinder- und Jugendinformation? Oder besteht Handlungsbedarf?

Markus Gander: Das hängt vom Empfinden und dem Umgang von jeder einzelner Person ab. Die Zugänglichkeit zu Informationen heisst nicht zwingend, dass ein Überfluss an Informationen da ist. Es gibt Menschen, die überfordert sind, wenn sie zum gleichen Thema zwei Informationen erhalten, selbst dann wenn sie sich gegenseitig bestätigen. Dann gibt es Menschen, die in der Lage sind in Millisekunden tausende von Informationen zu verarbeiten und fühlen sich immer noch unterinformiert.

Andreas Tschöpe: Das mag sein. Schwieriger ist jedoch, dass die relevanten Informationen an die Kinder und Jugendlichen gelangen. Oder umgekehrt: Dass Kinder und Jugendliche wissen, wo sie die Informationen erhalten, die für sie wichtig sind – und die auch hilfreich und nicht nur verführerisch sind.

 

Was sind eure Erfahrungen: Wie wird Wissen zur Ressource und als Information für Kinder und Jugendliche zugänglich gemacht?

Markus Gander: Wissen und der Zugang zu Wissen sind entscheidende Faktoren für das Gelingen von Vorhaben. Das beginnt bei der Berufswahl und geht weiter bei jedem Projektvorhaben. Die Hauptaufgabe von infoklick.ch ist es darum nicht, fixfertige Projekte für Kinder und Jugendliche zu machen, sondern Wissen und Kontakte zu vermitteln. So dass Kinder und Jugendliche selber lernen, wie etwas geht und selber ihre Vorhaben umsetzen können.

Andreas Tschöpe: Auch bei der SAJV ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen die nötigen Informationen zu vermitteln, damit sie eigenständig ihre Aktivitäten realisieren können. Dafür binden wir Kinder und Jugendliche partizipativ ein. Wichtig ist aber auch, dass wir innerhalb unserer 60 Mitgliedsorganisationen das Rad nicht stets neu erfinden, sondern das Wissen untereinander teilen - zum Beispiel mit Konferenzen, Leitfäden, Best Practices und weiterem.

 

Was ist euer persönliches Programm-Highlight dieses Jahr?

Andreas Tschöpe: Der Start am Montag versprüht stets ein besonderes Flair. Ich freue mich, die Akademie in diesem Jahr mit Markus Gander zu eröffnen.

Markus Gander: Schwierig, etwas herauszuheben. Aber der speziellste Pubkt ist die kleine Geburtstagsfeier zum 20-jährigen Jubiläum von infoklick.ch. Dass die Idee infoklick.ch sich so lange und so gut bewährt macht Freude!

 

Die Sommerakademie findet dieses Jahr bereits zum elften Mal statt. Was hat sich geändert in den letzten zehn Jahren?

Markus Gander: Interessant ist, dass wir über all die Jahre im Programm und bei der Durchführung kaum etwas ändern mussten. Das Format ist seit Beginn plus minus dasselbe. Die Teilnehmer schätzen die viele Zeit, die für den Austausch und die Vernetzung zur Verfügung steht. Was mich besonders freut ist, dass wir offensichtlich einen echten Bedarf abdecken und bei vielen Teilnehmern die Sommerakademie fix im Kalender steht.

  

Habt ihr für die Zukunft noch ein Herzensprojekt, das ihr im Rahmen oder mithilfe der Sommerakademie verwirklichen wollt?

Andreas Tschöpe: Tatsächlich war die Sommerakademie schon Startschuss zahlreicher Herzensprojekte. Schön wäre es, die Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren für eine Welt in Frieden – und dass dies nicht vom Himmel gefallen ist, sondern den Einsatz von uns allen braucht.

Markus Gander: Da gibt es viele. In Bezug auf die Sommerakademie freue ich mich auf den Think Tank, den wir ab 2019 in Engelberg starten möchten. Da geht es darum, mit ausgewählten Persönlichkeiten gesellschaftlich relevante Zukunftsthemen zu erarbeiten. Diese sollen dann wiederum in künftige Sommerakademien einfliessen... und so komme ich wieder einmal in meine Heimat. (lacht)

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