3. Workshop - Kommunikation In der ausserordentlichen Lage - Handwerk allein genügt nicht, Kunsthandwerk ist gefragt*
Dagobert Cahannes, Reporter und Kommunikationsberater, ehemaliger Medienbeauftragter des Kantons Solothurn
In besonderen und ausserordentlichen Lagen ist die Information das wichtigste Führungsmittel. Die Bevölkerung wird nicht bloss informiert, sondern soll mit der Information geführt werden. Dies gelingt nur, wenn das notwendige Vertrauen erworben wird.
Die gezielte Information hat den Zweck, Menschen, Umwelt und Sachwerte vor (zusätzlichem) Sachen zu bewahren und Verunsicherung zu vermeiden. Angst und Panik sollen verhindert werden. Mit Verhaltensanweisungen soll die Bevölkerung beruhigt und das Sicherheitsbedürfnis befriedigt werden. Zeitgerechte Information soll Gerüchtebildung zuvorkommen und sie verhindern Mit Nachrichten wird eher das unmittelbare Handeln beeinflusst, während Kommentare mehr das längerfristige Denken beeinflussen.
Der Orientierungsbedarf von Menschen ist dann am grössten, wenn die Unübersichtlichkeit zunimmt; wenn die Lebenssituation so unsicher geworden ist, dass keine klaren Entscheide mehr gefällt werden können. Dazu kommt, dass häufig in ausserordentlichen Lagen der Informationsfluss stockt. Ausgerechnet, wenn ein erhöhter Informationsbedarf besteht, ist die Vorbereitung von Information am schwierigsten. Auch im Führungsstab, bei den Rettern und Helfern, bei den Massenmedien und der nicht direkt betroffenen Öffentlichkeit besteh eine gesteigerte Nachfrage nach Information.
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