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Stiftung Mercator Schweiz
Förderstiftung für Wissensaustausch, Innovation und Nachhaltigkeit

Rede von Albert Kesseli, Geschäftsführer der Stiftung Mercator Schweiz

Warum gesellschaftliches Engagement junger Menschen fördern?
Eröffnungsfeier Infoklick.ch Regionalstelle Zentralschweiz, 28. Mai 2009
Referat von Albert Kesseli, Geschäftsführer Stiftung Mercator Schweiz

 

Liebe Jugendliche
Sehr geehrter Herr Regierungsrat Dr. Dürr
Liebe Yvonne Bissig und Markus Gander
Sehr geschätzte Damen und Herren

 

Ich freue mich ausserordentlich, hier eine so bunte Schar von verschiedensten Menschen kennenzulernen, die eines gemeinsam haben:  Einsatz für eine gute Kinder- und Jugendförderung in der Zentralschweiz einsetzen.

 

Es gibt viele gute Gründe für die Teilhabe und Mitwirkungsrechte junger Menschen. In ein paar Gedankengängen versuche ich nun, unterschiedliche Argumente für die Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements junger Menschen kurz zu beleuchten – und ich hoffe, Sie werden erkennen, dass Infoklick.ch, die Kantone der Zentralschweiz und die Stiftung Mercator Schweiz ein gemeinsames und grosses Interesse daran haben, jungen Menschen eine gute Plattform, einen besseren Zugang zu gesellschaftlichem Engagement zu verschaffen:

 

Zuerst zum Demographischen Wandel und zur Generationengerechtigkeit
Während der Anteil der Kinder und Jugendlichen laufend sinkt, erhöht sich die Zahl der älteren Personen. Ende 2007 waren knapp 22% der Schweizer Wohnbevölkerung jünger als 20 Jahre, der Anteil der Pensionierten (ab 65 Jahre) betrug rund 16%. Die Alterung der Gesellschaft wird sich fortsetzen – und die Aelteren erlangen dadurch auch ein zunehmendes politisches Gewicht. Das ist nicht schlecht, aber ein Fakt.

 

Viele politische Entscheidungen stellen heute Weichen bis weit in die Zukunft hinein. Nicht selten werden dabei auch existenzielle Risiken – wie z.B. der Klimawandel oder die Entsorgung von Atommüll – weit in die Zukunft verlagert. Die Kinder und Jungen von heute werden von den Folgen dieser Risiken noch betroffen sein, wenn die heutigen Aelteren nicht mehr da sein werden.

 

Daher sollten die Interessen und Meinungen junger Menschen stärker berücksichtigt werden. Es ist nötig, dass Jugendliche  an allen für sie relevanten Entscheidungsprozessen beteiligt werden, weil dies auch ihr heutiges Leben betrifft und Auswirkungen auf ihre Zukunft hat.

 

Mein zweiter Punkt: Das lebenslange Lernen
Die Anforderungen einer sich schnell wandelnden Gesellschaft stellen die Menschen im Zeitalter der Globalisierung vor grosse Herausforderungen: Das Wissen sowie die Fähigkeit, erworbenes Wissen anzuwenden, müssen durch Lernen ständig angepasst und erweitert werden. Vor allem in der Arbeitswelt ändern sich die Anforderungen rasant.

 

Informelles Lernen ausserhalb des formellen Bildungswesens gilt in diesem Zusammenhang als ein Schlüssel für lebenslanges Lernen. Gesellschaftliches Engagement stellt dabei ein ideales Feld für informelles Lernen dar. Hier wird der Wissens- und Kompetenzerwerb von den individuellen Interessen der jungen Menschen selbst gesteuert und ist letztendlich ein freiwilliges Selbstlernen, das in unmittelbarem Zusammenhang zum eigenen Leben und Handeln steht.

 

Lernchance für junge Menschen - mit besonderem Förderbedarf
Besonders jungen Menschen, die mit dem Lernen in der Schule wenig oder keine Erfolgserlebnisse verknüpfen, bietet gesellschaftliches Engagement die Möglichkeit, das eigene Können unter Beweis zu stellen, ohne sich in einer Konkurrenzsituation mit anderen zu befinden.

 

Im Rahmen gesellschaftlichen Engagements – mit „Learning by Doing“ – können alle jungen Menschen positive Lernerfahrungen sammeln – und daran wachsen – und dies stärkt deren Persönlichkeit.


Das Demokratische Gemeinwesen und die aktive Zivilgesellschaft
Die Qualität eines demokratischen Gemeinwesens lässt sich daran messen, wie stark sich dessen Bürger am öffentlichen Leben und am demokratischen Prozess beteiligen – z.B. durch Teilnahme an Wahlen oder an Demonstrationen und Willenskundgebungen, an Unterschriftensammlungen. Eine aktive Zivilgesellschaft lebt davon, dass Viele zugunsten Anderer sozial handeln: in Vereinen, Verbänden oder Interessengruppen.

 

Zwischen gesellschaftlichem Engagement und sozialer Integration besteht dabei ein enger Zusammenhang: Wer sich stärker für Politik interessiert, mit dem demokratischen System identifiziert und sozial engagiert, ist in der Regel besser in die Gesellschaft integriert und verfügt über grössere Chancen der politischen Information, Kommunikation und Teilhabe.

 

Es besteht heute weitestgehend Konsens darüber, dass es Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden muss, sich in jedem Lebensalter aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen, um diejenigen Fähigkeiten und Einstellungen erwerben zu können, die sie zu engagierten Bürgern machen. Dabei ist es wichtig, dass sie sowohl zu sozialem Handeln für das Gemeinwohl motiviert und befähigt werden als auch lernen, ihre Stimme zu erheben und politische Pro-zesse zu gestalten.

 

Wer als junger Mensch erfahren hat, dass er die eigene Umwelt verändern und mitprägen kann und durch aktive Mitwirkung konkrete Erfolge erzielt, der wird sich auch als Erwachsener demokratischer Mittel bedienen, um seine Lebenswelt zu gestalten.

 

„Soziale Integration“
Gesellschaftliches Engagement wird mehr und mehr zu einem Instrument, um junge Menschen – gerade auch benachteiligte Kinder und Jugendliche – zu integrieren. Jugendliche bauen durch ihr Engagement neue soziale Beziehungen und Netzwerke auf. Und auf diese Netzwerke greifen die Jugendlichen oftmals auch zurück, um Unterstützung und Hilfe in schwierigen Lebenssituationen zu erhalten.

 

Vor diesem Hintergrund lässt sich auch für die Gesamtgesellschaft schlussfolgern: Je höher der Anteil der Kinder und Jugendliche ist, die sich engagieren, desto besser ist auch die soziale Integration in die Gesellschaft. Die vielfältigen Beziehungen zwischen den Menschen legen das Fundament für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft, in unserer Gemeinschaft.

 

Unausgeschöpfte Potenziale
Ausserschulische Lernprozesse, Lernmöglichkeiten und Lernorte sind wichtig. Jugendarbeit in Vereinen und Verbänden, freiwilliges soziales Handeln zugunsten anderer, Partizipation und Mitbestimmung in Gemeinden und viele andere Formen des gesellschaftlichen Engagements ermöglichen jungen Menschen wichtige Lern-, Bildungs- und Entwicklungsprozesse.

 

Das Potenzial wird jedoch noch längst nicht ausgeschöpft. Es gibt viele Jugendliche, die geringere Chancen haben, sich zu beteiligen und eigene Projekte und Ideen zu realisieren. Dies gilt gerade für schwächere, bildungsfernere und sozial benachteiligte junge Menschen. Vielfach scheitert ein Engagement an fehlenden Informationen über Anlaufstellen, an die sie sich wenden könnten – und die auch helfen können und sich dem Anliegen annehmen.

 

Auch ist Kinder- und Jugendförderung in der Zentralschweiz sehr unterschiedlich ausgebaut. Die Gemeinden sind in der Regel sehr klein und können sich ein professionelles Angebot kaum leisten. Oft fehlen Ressourcen, um schnell und adäquat auf neue Probleme reagieren zu können. In diesen Fällen sind Gemeinden auf innovative und gut vernetzte Partner angewiesen.

 

Ziel der Stiftung Mercator Schweiz ist es, gemeinsam mit Infoklick.ch und den Verantwortlichen aus den Kantonen die Förderung und Informationsvermittlung für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Mit der Verankerung von Infoklick.ch in der Region Zentralschweiz erhalten Kinder und Jugendliche sowie Jugendbeauftragte in Gemeinden und Kantonen Zugang zu einem einzigartigen und erprobten Angebot.

 

Die Regionalstelle von Infoklick.ch, die Kantone der Zentralschweiz und die Stiftung Mercator Schweiz können und möchten viel bewegen und sich  dafür einsetzen, dass junge Menschen einen besseren Zugang zu gesellschaftlichem Engagement erhalten! Wir danken den Initianten von Infoklick – allen voran Yvonne Bissig und Markus Gander und seinem Team, aber auch den engagierten Menschen in den Kantonen der Zentralschweiz, in deren Gemeinden und Vereinen sehr herzlich für ihren Einsatz zur Stärkung junger Akteure. Mit grosser Freude sind wir Partner dabei und fördern mit Ueberzeugung für die gute Sache den Anschub dieser Initiative in der Zentralschweiz mit rd. 1,1 Mio Franken. Wir wünschen von ganzem Herzen gutes Gelingen, baldige und nachhaltig wirkende Früchte und eine gute Verankerung in der Zentralschweiz.

 

Lassen Sie mich mit einem Wort von Willy Brandt (1913 – 1992) schliessen:

„Wir brauchen die Herausforderung der jungen Leute, sonst würden uns die Füsse einschlafen.“

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