"Die Zahl der Stalking-Fälle nimmt zu"
Vor rund fünf Jahren wuirde in Bern die Fachstelle "Stalking-Beratung" lanciert. Betroffene sollen so Hilfe bekommen, zudem sollen auch Fachpersonen beraten werden. 2010 war dies die erste Fachstelle dieser Art. Nach fünf Jahren hat die Fachstelle nun erstmals Bilanz gezogen: "Die Zahl der Anfragen und Beratungen hat seit der Gründung der Stelle stetig zugenommen", heisst es in einer Mitteilung. So wurden im Jahr 2012 noch 30 Beratungen durchgeführt, 2014 waren es bereits 170, wie die Experten informieren.
Immer mehr Männer betroffen
"Dies zeigt, dass die Stelle einem Bedürfnis entspricht und das Thema Stalking weiter verbreitet ist als angenommen", heisst es weiter. Immer öfter seien zudem auch Männer betroffen. Früher hätten sich vor allem Frauen bei der Beratungsstelle gemeldet. "Stalking kann jede und jeden betreffen und erheblichen seelischen Schaden anrichten", wissen die Experten. Die Formen des Stalkings würden dabei von Telefonterror über das ständige Herumlungern vor der Wohnung bis hin zu massiven Einschüchterungen und Drohungen reichen.
"Cyberwelt macht Verfolgung einfacher"
Eine neuere Entwicklung sei Cyberstalking, wo der Kontakt indirekt über elektronische Kommunikationsplattformen wie soziale Netzwerke, Foren und SMS stattfindet. "Ein Stalker kann sein Opfer so ohne viel Aufwand verfolgen und belästigen", so die Fachstelle. Wegen den zunehmenden Fällen von Cyberstalking ist ab sofort eine neue Broschüre zum Thema erhältlich, die betroffenen Personen Tipps gibt, was sie dagegen tun können - denn eine Lösung sei praktisch immer möglich.
Die Broschüre zum Cyberstalking und der Flyer zur Fachstelle Stalking-Beratung ist als PDF-Download auf der Internetseite des Amtes für Erwachsenen- und Kindesschutz verfügbar. Zur ganzen "Bilanz" der Fachstelle geht es hier.