Mehr politische Rechte für Kinder und Jugendliche!
Partizipation ist zwar neben Schutz und Förderung einer der drei Pfeiler der bundesrätlichen Strategie der Kinder- und Jugendpolitik. Doch der Bereich ist noch stark unterentwickelt. Aus diesem Grund hat die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) als Dachorganisation von 60 Jugendorganisationen gemeinsam mit dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ) eine umfangreiche Bedürfnisanalyse erarbeitet.
Die Studie liefert neben einer wissenschaftlich ausgearbeiteten Definition der politischen Partizipation von Kindern und Jugendlichen eine Analyse der Partizipationsformen in der Schweiz mit einem Schwerpunkt auf nationaler Ebene. Es zeigt sich, dass zwar zahlreiche Formen und Projekte existieren, jedoch eine Koordination und verbindliche Rechte von Kindern und Jugendlichen insbesondere auf nationaler Ebene fehlen. Aufgrund dessen werden in der Studie mehrere Handlungsfelder skizziert, welche aufgrund der Gespräche und Workshops mit den relevanten Akteuren im Vordergrund stehen.
Die Studie zeigt:
- Mehr Rechte für Kinder und Jugendliche auf nationaler Ebene müssen diskutiert werden. Zur Debatte stehen neben der vermehrten Berücksichtigung von Kinder- und Jugendanliegen im politischen Prozess beispielsweise eine Stärkung der Eidgenössischen Jugendsession und die Schaffung eines nationalen Jugendparlaments. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass der einfache Zugang für alle Kinder und Jugendlichen möglich ist. Zudem darf es sich nicht um eine Alibi-Partizipation handeln, die Kinder und Jugendlichen sollen auch tatsächlich in der Politik etwas zu sagen haben.
- Eine Koordination der Akteure und Projekte stärkt die Kinder- und Jugendpartizipation in der Schweiz. Eine solche Koordination auf nationaler Ebene soll in den nächsten Jahren von der SAJV und dem DSJ zusammen mit weiteren Akteuren aufgebaut werden.
- Um die Bedeutung und die Vorteile der politischen Partizipation von Kindern und Jugendlichen ins Bewusstsein zu rücken, ist Sensibilisierungsarbeit nötig, insbesondere bei den Behörden, die mit den Anliegen der Kinder und Jugendlichen konfrontiert werden.
- Es braucht mehr Forschung auf diesem Gebiet. Anzustreben ist ein Schwerpunktprogramm des Schweizerischen Nationalfonds zur politischen Kinder- und Jugendpartizipation.
Die SAJV und der DSJ werden sich in den nächsten Monaten den Schlussfolgerungen annehmen, konkrete Massnahmen erarbeiten, um die politische Partizipation von Kinder und Jugendlichen weiterhin zu verbessern.
Auskünfte:
- Andreas Tschöpe, Geschäftsleiter SAJV
031 326 29 29 oder 078 629 59 27 - Maurus Blumenthal, Geschäftsleiter DSJ
079 394 52 86
- Dateien:
- Zusammenfassung_Partizipationsstudie.pdf 322 Ki