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Jugendliche brauchen mehr Finanzwissen und Unterstützung

1. April 2008

Geld leihen im Familien- oder Freundeskreis gehört für Jugendliche zur finanziellen Organisation des Alltags. Eine Verschuldung mit hohen Beträgen kann zu Problemen führen. Statt moralische Appelle brauchen die Jugendlichen Unterstützung und Wissen, aber auch berufliche Perspektiven und Vorbilder im Alltag. Dies zeigt eine Studie der Hochschule für soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Der Umgang mit Geld ist für Jugendliche eine Entwicklungsaufgabe im Übergang von der elterlichen Abhängigkeit zur allmählichen Selbstständigkeit. Nicht allen gelingt es, ihre Wünsche mit den finanziellen Mitteln in Einklang zu bringen. Sich im Freundeskreis gelegentlich kleinere Geldbeträge zu Konsumzwecken auszuleihen, gehört zum Alltag. Hohe Schulden hingegen sind nicht ausschliesslich mit einer konsum- und genussorientierten Lebensweise erklärbar. Auch die gesellschaftliche Position und einschneidende Lebensereignisse spielen eine Rolle.

 

Soziale Benachteiligung als Belastungsfaktor
Wie die Studie zeigt, gehen Jugendliche aus einem wohlhabenden Elternhaus im allgemeinen sorgloser mit ihrem Geld um, planen seltener auf einen Monat hinaus und leihen sich öfter Geld aus als ihre finanziell weniger begünstigten Kolleginnen und Kollegen. Demgegenüber schränken sich die meisten sozial benachteiligten Jugendlichen finanziell stark ein, um mit wenig Geld über die Runden zu kommen.


Es gibt aber auch Jugendliche, die mit mehreren Tausend Franken verschuldet sind. Meist haben sie keine weiterführende Ausbildung oder berufliche Perspektiven. Hinzu kommen kritische Lebensereignisse mit finanziellen Kostenfolgen – ein früher Auszug aus dem Elternhaus, Schul- oder Lehrabbruch, Arbeitslosigkeit – häufig begleitet von einem konsumorientierten Lebensstil. Diese Jugendlichen erhalten in Krisensituationen und bei deren Bewältigung kaum Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld. Scheinbare und realistische Lebensoptionen klaffen bei ihnen besonders stark auseinander: Alles scheint möglich, aber nichts ist sicher und nur wenig steht tatsächlich zur Wahl. Ein konsumsüchtiges Kaufverhalten ist oft begleitet von einer tiefen Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.

 
Stärkung und Perspektiven, aber auch Vorbilder sind gefragt
Schulden von mehreren Tausend oder zehntausend Franken stehen meist am Ende einer Kette von sozialen und gesundheitlichen Problemen. Konsumerziehung und Verschuldungsprävention müssen deshalb bereits an diesen vorgelagerten Problemlagen ansetzen und vor allem Finanz- und Alltagskompetenzen stärken. Idealerweise beginnt dies schon früh im Elternhaus und setzt sich in der Schule fort. Eine Schuldenrückzahlung verlangt von den Jugendlichen eine Grundüberzeugung und grosse finanzielle Einschränkungen. Dazu brauchen sie eine Zukunftsperspektive, auf der sie ihr Leben aufbauen können. Sie brauchen aber auch eine niederschwellige professionelle Beratung sowie eine Vertrauensperson zur längerfristigen Begleitung.


«Es bleibt allerdings die Frage, wie benachteiligte Jugendliche zusätzlich zu ihren beruflichen, familiären und gesundheitlichen Belastungen einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld erlernen sollen, wenn viele Erwachsene genau das Gegenteil vorleben und die Werbung einen grenzenlosen Wohlfühlkonsum propagiert», so Prof. Dr. Elisa Streuli. «Damit Prävention wirkt, muss ihre Botschaft auch in der Erwachsenenwelt verankert sein.»

 

Studie in Buchform
Streuli, Elisa; Steiner, O., Mattes, Ch., Shenton, F. (2008): Eigenes Geld und fremdes Geld – Jugendliche zwischen finanzieller Abhängigkeit und Mündigkeit. Verlag Gesowip. ISBN-Nr. 978-3-906129-42-6.


Zusammenfassung der Studie

www.fhnw.ch/...
 



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