Beschreibung und Konzeption

In den letzten Jahren wurden in der Jugend- und Familienhilfe innovative (Fach-) Konzepte und Methoden entwickelt mit dem gemeinsamen Ziel, Ressourcen von Familien, aber auch von ganzen Netzwerken im Sozialraum systematisch in Hilfeprozesse mit einzubeziehen. Daraus entwickeln sich oft überraschend positive Hilfeverläufe mit einer hohen Nachhaltigkeit.

Innovative Ansätze werden meist isoliert propagiert und implementiert. Fachpersonen haben oftmals das Gefühl, sich für ein bestimmtes und dadurch eventuell auch gegen ein anderes Konzept entscheiden zu müssen. Doch gerade die Integration verschiedener innovativer Ansätze und Methoden in ein übergeordnetes Fachkonzept und deren Abstimmung untereinander kann zu einer Optimierung von Hilfeverläufen führen.

Sozialraumorientierung, Family Group Conference (Familienrat) und das SIT-Modell (Systemische Interaktionstherapie und Beratung) ermöglichen alle aktivierende Familienarbeit im Sozialraum. Die Tagung geht der Frage nach, wie Synergien dieser innovativen Ansätze in der Praxis hergestellt und genutzt werden können.

Inhalte

Michael Biene, Frank Früchtel und Wolfgang Hinte stellen am ersten Tag das SIT-Modell, Familienrat und das Fachkonzept der Sozialraumorientierung nacheinander vor. Anschliessend wird in einem Fish-Bowl durch Teilnehmende eine erste Einschätzung vorgenommen, inwieweit diese Ansätze Gemeinsamkeiten, Widersprüche oder allenfalls Entwicklungsbedarf vorweisen. Die Teilnehmenden erhalten danach Gelegenheit, in Parallelgruppen zwei der drei vorgestellten Konzepte vertieft kennen zu lernen.

Der zweite (Halb-)Tag beginnt mit einem Diskurs vor Publikum: Michael Biene, Frank Früchtel und Wolfgang Hinte gehen der Frage nach möglichen Differenzen und Gemeinsamkeiten der vorgestellten Ansätze nach. Danach wird in Gruppen unter den Teilnehmenden ausgetauscht, ob und wo in ihrer eigenen Praxis bzw. Institution Möglichkeiten der Umsetzung bestehen. Eine zweite Fish-Bowl rundet die Tagung ab. Hier wird konkret der Frage nachgegangen, wie Synergien für die Praxis nutzbar gemacht werden können und wie die nächsten Schritte dafür aussehen.

Detailprogramm siehe PDF-Datei

Zielgruppe

Das Programm richtet sich einerseits an Personen auf politischer, strategischer und operativer Leitungsebene mit Interesse am Kennen lernen und/oder an der Koordination von (Fach-)Konzepten, die aktivierende Familienarbeit im Sozialraum ermöglichen. Aber auch Praktikerinnen und Praktiker aus der Sozialen Arbeit und anderen Feldern der Jugend- und Familienhilfe finden Anregungen, wie Sozialraumorientierung, Family Group Conference und das SIT-Modell in der Praxis förderlich untereinander abgestimmt werden können.  

Dozierende

Michael Biene, Diplom-Psychologe
Leiter des Instituts für systemische Interaktionstherapie und Beratung GmbH (SIT), Oberdiessbach

Prof. Dr. Frank Früchtel
Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Sozialwesen: Ethik, Methoden und Theorieentwicklung der Sozialen Arbeit

Prof. Dr. Wolfgang Hinte
Leiter Institut für Stadtteilentwicklung, sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB), Universität Duisburg-Essen

Leitung

Prof. Marie-Tony Walpen

Organisation und Administration

Heidi Wenigerkind, Telefon 031 848 36 19

Kosten

CHF 350.- inkl. Pausenverpflegung und Lunch am ersten Tag

Durchführung/Kursdaten

19./20. Mai 2011, 8.30-17.30 Uhr bzw. am 2. Tag 8.30-13 Uhr

Ort der Veranstaltung

Bern

Anmeldeschluss

26. 4. 2011

Anmeldung

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