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"Schaut Fernsehen, dann werdet ihr kreativ!"

Krimiautor Michael Herzig und Fernsehjournalist Peter Balzli trafen im abendlichen Gespräch in der Öffentlichkeit aufeinander. Das Gespräch unter dem Namen "Science Talk" nahm das Thema Kreativität auf. Herzig gab Auskunft und Tipps und das Publikum konnte sich köstlich amüsieren. 

 

Eigentlich sollte der "Science Talk" auf dem Kreuzackerplatz in Solothurn vor dem Jugendmobil stattfinden. Doch das Wetter spielte nicht ganz mit. Schlaue Köpfe der Organisation haben das Gespräch frühzeitig unter das Vordach der Gewerbeschule verlagert. Die Zuhörenden des Talks schnappten sich noch ihre Getränke und Brezeln und dann begann das Gespräch auch schon. Gott sei Dank wechselten die Gesprächspartner nicht auf Mundart, sonst hätte man ja auch das unverwechselbare Hochdeutsch des heutigen Osteuropa-Korrespondenten verzichten müssen.

 

Wiedersehen von zwei Gymer-Kollegen

 

Peter Balzli und Michael Herzig besuchten gemeinsam das Gymnasium. Balzli hatte seinen Schulkollegen als rebellischen, politischen Jugendlichen in Erinnerung. Früh trat Herzig den Jusos bei und rebellierte gegen seine Eltern. Herzig entgegnete, er sei nach und nach von Links in die Mitte gerutscht. Seine politischen Überzeugungen fliessen in seine Arbeit ein, jedoch reflektiert, nicht direkt und plakativ. 

 

"Fernsehen ist Weiterbildung"

 

Balzli befragte Herzig zu seinen verschiedenen Tätigkeiten. Woher er seine Inspiration für die Krimis nehme, wollte er beispielsweise wissen. Der Autor antwortete, dass er während seiner Arbeit mit Drogenabhängigen und Prostituierten viele Inspirationen hatte: "Diese Inspiration geht ja nicht einfach so verloren". Viele seiner Personen in den Büchern ähnelten diesen "gescheiterten Leben". Heute schreibt Herzig vor allem Drehbücher, zum Beispiel für den "Tatort" oder für den "Bestatter". Dafür holt er sich die Inspiration vor allem via Fernsehen. Diese Aussage gefiel dem TV-Journalisten und fasste mit einem Grinsen zusammen: "Wer also Fernsehen schaut, der wird kreativ". Herzig verteidigte sich: "Ich habe einfach noch kein Netflix".

 

Für seine Drehbücher benutze er als Inspiration andere Fernsehkrimis. Klauen würde er nicht ganz direkt, der TV-Konsum sei eher eine Art Weiterbildung. Herzig will sich nicht auf einen Berufszweig fixieren, er macht lieber alles gleichzeitig: Sozialarbeit, Krimis und Drehbücherschreiben oder Musik machen. "Dies ist eigentlich die falsche Strategie. Damit etwas Gutes entstehen kann, sollte ich mich nur auf etwas fokussieren. Doch dies liegt mir nicht", meinte er. Für die höchste Kreativität müsste Herzig sich treiben lassen. Jedoch dies sei nicht möglich aufgrund seiner Festanstellung und den Abgabeterminen. 

 

Kein Alkohol für Michael Herzig?

 

Nach einer Dreiviertelstunde wurde das Publikum dazu aufgefordert, ihre Fragen zu stellen. Die Fragen gingen vor allem Richtung Schreibblockaden. Herzig sagt Brainstorming und Zugfahrten würden ihm dabei helfen. Alkohol eher nicht, nicht mehr. Als dann zum Schluss der Gastgeber den beiden eine Flasche Wein schenken sollte, witzelte Peter Balzli: "Er trinkt ja nicht mehr. Dann kannst du ja mir beide Flaschen geben". 

 

Text: Riccardo Schmidlin, Fotos: Raphael Hünerfauth

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